Anlage-Kolumne

Im Gesundheitssektor tummeln sich wenig schwarze Schafe

Wer nachhaltig investieren möchte, sollte auf Unternehmen aus der Gesundheitsbranche setzen: Deren Umweltbelastung gilt als gering.

Von Dr. Hanno Kühn Veröffentlicht:

Der Faktor Nachhaltigkeit gewinnt bei der Auswahl einer passenden Kapitalanlage mehr und mehr an Bedeutung. Das liegt zum einen an steigenden regulatorischen Auflagen, mit denen vor allem institutionelle Investoren konfrontiert sind. Ziel der Auflagen ist es, die gewaltigen Kapitalströme, die von den Großinvestoren bewegt werden, auf Unternehmen umzulenken, die hinsichtlich der Kriterien Umwelt (E), Soziales (S) und Aufsichtsstrukturen (G) positiv bewertet werden.

Zum anderen drängt die Sinnhaftigkeit nachhaltigen Investierens aber auch bei privaten Anlegern immer öfter ins Bewusstsein. So zeigen sich die Folgen des weltweiten Klimawandels auch in Deutschland immer deutlicher – sei es durch verheerende Umweltkatastrophen wie jüngst die Überschwemmungen im Ahrtal oder durch die Verbreitung hochinfektiöser Krankheiten wie Chikungunya oder Dengue-Fieber, die bislang nur in tropischen oder subtropischen Gegenden vorgekommen sind. Mit dem Bewusstsein dieser realen Risiken steigt die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen. Dass Banken ab August 2022 im Rahmen des Wertpapiergeschäfts ihre Kunden fragen müssen, ob sie ihr Vermögen nachhaltig anlegen wollen, wird die Nachfrage noch beschleunigen. Ein Sektor, der schon aufgrund der sozialen Ausrichtung seiner Geschäftstätigkeit viel Potenzial für nachhaltige Kapitalanlage bietet, ist das Gesundheitswesen.

Zwar sieht sich der Gesundheitssektor insbesondere beim Produktmanagement noch vor großen Herausforderungen, und auch er muss seinen CO2-Fußabdruck weiter reduzieren. Gleichzeitig bescheinigt der renommierte Datenanbieter Sustainalytics der Pharmaindustrie, dass die durch sie verursachten Umweltbelastungen gering seien. Ein weiteres Pro-Argument liefert Sustainalytics für Gesundheitsunternehmen aus dem Bereich der medizinischen Produkte und Dienstleistungen. Im Vergleich zu den anderen Industrien gebe es hier kaum schwarze Schafe.

Fazit: Wer nachhaltig investieren möchte, sollte Gesundheitsinvestments in jedem Fall in seine Überlegungen einbeziehen.

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