Überlastete Kliniken

Intensivmediziner fordern schnellen Ausbau von Telemedizin

Auch die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Telemedizin Leben rettet, sagt Gernot Marx. Als DIVI-Präsident moniert er, dass sie bis heute nicht für alle Krankheitsbilder in die Regelfinanzierung aufgenommen sei.

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Berlin. Angesichts überlasteter Kliniken fordern Intensivmediziner ein flächendeckendes Netz von telemedizinischen Angeboten. Die wären für Mitarbeiter ebenso wie für Patienten „von enormer Bedeutung“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Professor Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

Bereits im Oktober hatte eine Umfrage ergeben, dass sich eine Mehrheit der Mediziner mehr Tempo bei der Digitalisierung von Krankenhäusern und Arztpraxen wünscht. 57 Prozent wünschten sich laut der Befragung des Branchenverbandes Bitkom und des Ärzteverbandes Hartmannbund, andere Fachleute via Telemedizin zu Rate ziehen zu können; 32 Prozent tun dies bereits.

Ansprechpartner in spezialisierten Zentren

Kurzfristig könne Telemedizin auf Intensivstationen „die Versorgung vieler schwerkranker Patienten auch in kleinen Krankenhäusern auf universitärem Niveau“ ermöglichen, sagte Marx den Funke-Zeitungen. Dabei stünden „spezialisierte Zentren“ im Mittelpunkt, in denen Intensivmediziner rund um die Uhr als Ansprechpartner bereitstehen und „von überall her aus der Republik angesprochen werden können“. Solche Zentren gibt es laut DIVI bereits in Aachen, Berlin, Hamburg und Münster.

Krankenhäuser könnten so auf ein Netzwerk von Spezialisten zurückgreifen, „die vielleicht noch einen Rat wissen, zum Beispiel Infektiologen, wenn sich sehr schwierige Infektionen oder eine schwere Sepsis nicht in den Griff kriegen lassen“, so der DIVI-Präsident. Auch die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Telemedizin Leben rette. Dennoch sei sie „bis heute nicht für alle Krankheitsbilder in die Regelfinanzierung aufgenommen“. (KNA)

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