„Impfstoff ist flüssiges Gold“

Interpol warnt vor Corona-Impfstoff-Kriminalität

Parallel zur Corona-Pandemie hat sich laut Interpol eine Kriminalitätswelle entwickelt. Das betreffe Cyberkriminalität oder Produktfälschungen. Auch der Impfstoff biete eine enorme Angriffsfläche.

Veröffentlicht:
Sind Krankenhäuser oder Impfzentren demnächst ein besonderes gefährdetes Angriffsziel für den Diebstahl von Corona-Impfstoffen?

Sind Krankenhäuser oder Impfzentren demnächst ein besonderes gefährdetes Angriffsziel für den Diebstahl von Corona-Impfstoffen?

© Andrey Burmakin / stock.adobe.com

Lyon. Die Internationale Polizei-Organisation Interpol warnt vor einem Kriminalitätsanstieg rund um den Corona-Impfstoff. „Der Impfstoff ist das flüssige Gold 2021. Er ist das Wertvollste, was im kommenden Jahr zu verteilen ist“, sagte Generalsekretär Jürgen Stock der „WirtschaftsWoche“. Er erwartet unter anderem Diebstähle, Lagereinbrüche oder Überfalle auf Impfstoff-Transporte.

Auch werde Korruption vielerorts grassieren, „um schneller an den wertvollen Stoff zu kommen“, so Stock. Schon bevor ein Impfstoff zugelassen war, hätten Kriminelle gefälschten Impfstoff vertrieben. Zwar sei es für sie schwierig, in etablierte Lieferketten etwa von Krankenhäusern vorzustoßen, im „Internet lässt sich der Ursprung dagegen leichter vertuschen“.

„Eine Pandemie des Verbrechens“

Der Virus-Pandemie folge „eine Kriminalitätswelle, sozusagen eine Parallel-Pandemie des Verbrechens.“ Tätergruppen hätten „ab der ersten Minute überlegt, wie sie mit COVID-19 Kasse machen können.“ Das sei unter anderem geschehen durch gefälschte Desinfektionsmittel oder minderwertige Schutzmasken, die in Umlauf gebracht wurden. Bereits im März hätten die Ermittler Schutzmaterial im Wert von 15 Millionen US-Dollar sichergestellt.

Hacker-Attacken auf Labore und Forschungseinrichtungen

Stock warnt in der „WirtschaftsWoche“ außerdem vor zunehmenden Cyberattacken auf Institutionen, die in der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle spielen. So seien unter anderem Labore, Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Krankenhäuser in den Fokus Krimineller gerückt.

Jüngstes Beispiel ist die Hacker-Attacke auf die Europäische Arzneimittelbehörde EMA. „Wir haben es quasi mit einem Wettrüsten zu tun zwischen IT-Sicherheit und Kriminellen auf der ganzen Welt. Cyber-Kriminalität ist ein absoluter Wachstumsmarkt“, so Stock. (mu)

Mehr zum Thema

Landesarbeitsgericht Rostock

Urteil: Kündigung nach häufigen Kurzerkrankungen

Abrechnungsbetrug

AOK Hessen: Meiste Betrugsversuche bei Pflege

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Arzt im Gespräch mit Patientin

© Ground Picture / shutterstock

STIKO-Empfehlungen

Handlungsbedarf bei Grippeschutz für Chroniker

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter