Digital Health

Jameda bekommt neuen Besitzer

Jameda findet eine neue Heimat bei Docplanner: Das Unternehmen rund um das Arztbewertungsportal will bald die gesamte Patientenreise digital abbilden – in den PVS und in den elektronischen Patientenakten.

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Für manche Ärzte ein modernes Hilfsmittel, für andere ein Dorn im Auge: Jameda wird nun übernommen.

Für manche Ärzte ein modernes Hilfsmittel, für andere ein Dorn im Auge: Jameda wird nun übernommen.

© Uli Deck / dpa / picture alliance

Barcelona/Warschau/München. Die international agierende Docplanner Group übernimmt zum Jahreswechsel das Münchener Digital-Health-Unternehmen Jameda, das unter anderem ein Arztbewertungsportal betreibt und Terminverwaltungssysteme für Arztpraxen anbietet. Zum Verkaufspreis sei Stillschweigen vereinbart worden, heißt es von Jameda-CEO Florian Weiß auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“. Es handle sich um eine hundertprozentige Übernahme durch Docplanner, bisher firmiert Jameda unter dem Dach der Hubert Burda Media. Weiß bleibt nach eigener Aussage Deutschland-CEO bei Jameda.

Docplanner, 2012 von CEO Mariusz Gralewski in Polen gegründet und inzwischen mit Hauptsitzen in Warschau und Barcelona beheimatet, bezeichnet sich als „weltweit führende Healthcare-Plattform“ und bietet Software-as-a-Service-Lösungen. Bisher erreiche es rund 110 .000 Ärztinnen und Ärzte und monatlich fast 70 Millionen Patientinnen und Patienten in mehr als einem Dutzend Ländern. Nun kämen durch Jameda weitere 17 .000 Ärzte und mehr als acht Millionen Patienten monatlich hinzu. Hinter Docplanner stünden Investoren wie Point Nine Capital, Goldman Sachs Private Capital und One Peak Partners.

Wie Weiß mit Blick auf die Zukunft erläutert, werde Docplanner mehr als 250 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit Jameda software- und infrastruktur- sowie personalseitig aufrüsten könne. Ziel sei das möglichst komplette Abbilden der Patientenreise im digitalen Format, sollen von der Terminvereinbarung mit Praxen über die Terminvorbereitung bis hin zur Dokumentation in der elektronischen Patientenakte (ePA) alle Prozesse sowohl in der Praxis-EDV als auch in der patientenseitigen ePA widergespiegelt werden.

Jamedas Softwarelösung sei bereits mit 60 Prozent der Praxisverwaltungssysteme in Deutschland interoperabel, ergänzt CEO Weiß. (maw)

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Kommentare
Dr. Frank Schlüter 23.11.202122:32 Uhr

Zufriedene Patienten verspüren nach meiner Erfahrung selten das Bedürfnis, öffentliche Kommentare im Internet abzugeben. (eher Patienten die unzufrieden sind, und sich mit anonymen Negativäußerungen rächen wollen). Dennoch wimmeln die Ärzteseiten von Jameda von Lobkommentaren. Wie das zustande kommt ist wohl das Geheimnis dieses Portals.
Ich würde mich freuen wenn diese Portale bald in der verdienten Bedeutungslosigkeit versinken würden.

Dr.Dr. Peter A. Gorenflos 23.11.202118:52 Uhr

Burda verkauft Jameda, bevor das Portal untergeht.
Burda hat es verstanden: rechtzeitig stößt man die Tochter Jameda ab, deren lauterkeitsrechtiche Achillesferse durch nichts, aber auch garnichts, zurechtzubiegen ist. Das Konzept - die Kombination von Werbung, Bewertung und vollständiger Arztlistung - ist eine Sackgasse und eine Einbahnstraße zugleich, das Portal wurde durch zahlreiche Prozesse in die Enge getrieben, ist in der völligen Defensiven. Jetzt hat man einen nützlichen Idioten gefunden, der das Schiff kauft, bevor es endgültig untergeht. Der Verkauf von Jameda durch Burda ist ein gutes Zeichen für die Ärzteschaft, denn er bedeutet den Anfang vom Ende eines Geschäftsmodells, das die Korrumpierung der Ärzteschaft - wer zahlt gewinnt - zum Gegenstand hat.

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