Krankenversicherung

Jeder Dritte würde Gesundheitsdaten weitergeben

Jeder dritte Deutsche würde seine persönlichen Gesundheits- und Fitness-Daten etwa aus Smartphone-Apps an die Krankenversicherung weiterleiten. Allerdings nur für eine Gegenleistung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.

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KÖLN. Jeder dritte Mensch in Deutschland würde seine persönlichen Gesundheits- und Fitness-Daten aus Smartphone-Apps, Fitness-Trackern oder anderen Messgeräten an die Krankenversicherung weiterleiten - wenn er dafür im Gegenzug Vorteile erhält.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Marktforschungsfirma YouGov. Der Studie zufolge haben inzwischen 41 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Gesundheits-App auf dem Smartphone installiert, drei Viertel von ihnen nutzen sie auch.

Für 39 Prozent der Befragten kommt es demnach jedoch gar nicht infrage, die aus Smartwatches, Aktivitäts-Trackern, digitalen Blutdruckmessern oder Jogging-Begleitern ermittelten Daten weiterzugeben.

Mehrheit sorgt sich um Datenschutz

Eine große Mehrheit von 73 Prozent hätte generell Sorge, dass dadurch die Krankenversicherung bei einem verschlechterten Gesundheitszustand einmal einen erhöhten Beitrag verlangen könnte. Auch beim Datenschutz ist die große Mehrheit der Bevölkerung skeptisch.

81 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die einmal erfassten Daten auch für andere Zwecke verwendet werden.

"Das eigene Gesundheitsverhalten in der digitalen Welt von heute zu messen, hat alles, was ein Lust- und Spaßthema benötigt", sagte Oliver Gaedeke, Vorstand von YouGov.

Dazu gehörten auch externe Belohnung durch Punkte, verbesserte Daten oder sogar monetäre Anreize. Bei den Nutzern von Gesundheits-Apps von Krankenkassen seien für die Weiterleitung der Daten am häufigsten Gutscheine oder Beitragsersparnisse gewünscht. (dpa)

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Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 20.01.201522:40 Uhr

jeder Dritte ...

scheint ja eine deutliche Mehrheit zu sein :-)
Da muss sich dann die Minderheit wohl beugen.

Erwin Bader 20.01.201513:44 Uhr

Leider macht der Text keine Aussagen ...

... wie jung/alt und wie gesund/krank diejenigen waren, die ihre Daten problemlos weitergeben würden.

Wenn ich die Daten eines gesund lebenden Modellathleten hätte, hätte ich auch keine Probleme mit der Weitergabe.

Monika Geissler 20.01.201513:05 Uhr

Denn sie wissen nicht was sie tun

Das ist offensichtlich ein allgemein menschliches Verhalten für Voteile, die selbst die eigene Großmutter verkauft, erst recht die eigenen Daten. Die Mittel und langfristigen Folgen bleiben außerhalb der Sichtweite.

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