TI-Ausstattung

KBV fordert mehr Geld für Kartenterminal

Im Streit von KBV und Kassen um die TI-Erstausstattungspauschalen muss einmal mehr das Schiedsamt schlichten.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Verhandlungen von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband über eine neue Finanzierungsvereinbarung für den Praxisanschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) sind gescheitert. Kassenpläne, die Konnektorpauschale rückwirkend zum 1. Juli deutlich abzusenken, lehne die KBV strikt ab, heißt es in einer Mitteilung (wir berichteten kurz).

„Das ist für uns nicht verhandelbar“, wird Vorstand Dr. Thomas Kriedel zitiert. „Praxen brauchen Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Alle Ärzte, die bislang die TI-Ausstattung bestellt haben, müssen dafür auch die bisher gültigen Pauschalen erhalten.“ Laut KBV beruft sich der GKV-Spitzenverband auf Recherchen, wonach ein Konnektormodell günstiger erhältlich sei als in den derzeitigen Erstausstattungspauschalen abgebildet (derzeit 1982 Euro; 1547 Euro für Konnektor, 435 Euro für Kartenterminal). Nach KBV-Recherchen sei der von den Kassen ins Spiel gebrachte günstige Konnektor für Praxen jedoch „gar nicht einzeln erhältlich“, heißt es.

Indessen fordert die KBV eine Anhebung der Erstausstattungspauschalen für E-Health-Kartenterminals. Diese seien bisher zu niedrig bewertet, da Marktpreise dafür „deutlich höher“ lägen. Die Finanzierungsvereinbarung wolle die KBV frühestens zum 1. Januar 2020 ändern. Die Finanzierung der Terminals ist wichtig, da sie in der Praxis für die TI-Anwendungen Notfalldatenmanagement und E-Medikationsplan notwendig sind, zu denen Feldtests im vierten Quartal anlaufen sollen.

Über die TI-Finanzierung werde nun Ende August das Schiedsamt entscheiden. Hintergrund: Nach dem E-Health-Gesetz müssen die Kassen die Kosten für die TI-Anbindung tragen. Bereits die erste Finanzierungsvereinbarung 2017 war mithilfe des Amtes zustande gekommen. Damals – es waren noch keine TI-Komponenten verfügbar – wurde beschlossen, die Vereinbarung an die Preisentwicklung der TI-Komponenten anzupassen. Dies war im vergangenen Jahr der Fall, als die Pauschalen für den Konnektor angehoben wurden. (dab)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an