Schweiz

Kasse steuert Arztkontakt

In der Schweiz betätigt sich die DocMorris- Mutter Zur Rose als Vorreiter gemanagter Versorgungsmodelle.

Veröffentlicht:

FRAUENFELD/BERN. Der Schweizer Ärztegrossist und Apothekenbetreiber Zur Rose hat mit der Berner Krankenversicherung KPT ein neues Modell zur Steuerung der Leistungsinanspruchnahme aufgelegt. Danach erhalten Versicherte in dem ab Januar 2018 anlaufenden Tarif "KPTwin.easy" einen Prämienrabatt von bis zu 20 Prozent, wenn sie sich verpflichten, Arzneimittel im Regelfall ausschließlich über den behandelnden Arzt zu beziehen – in der Schweiz haben Ärzte Dispensierrecht – oder in den Versand- und stationären Apotheken der Zur-Rose-Gruppe. Auch müssen die Versicherten ihr Einverständnis erklären, dass verordnete Originalpräparate bei der Abgabe durch Generika ausgetauscht werden.

Vor der Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen müssen sie zunächst einen telemedizinischen Beratungsdiensts kontaktieren. Der überweise den Patienten dann je nach Bedarf an einen Allgemeinarzt oder an einen Spezialisten. Dieses in der Schweiz als Telmed bekannte Modell ist allerdings nicht neu und wird von etlichen Krankenkassen gegen einen Prämienrabatt angeboten.

Das erklärte Ziel des neuen KPT-Tarifs heißt Kostensenkung. Zur-Rose-Chef Walter Oberhänsli: "Mit dem neuen Modell leisten wir einen Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten und bieten den Versicherten gleichzeitig eine äußerst sichere, günstige und attraktive Medikamentenversorgung". Rezeptpflichtige Medikamente, heißt es weiter, würden von Zur Rose um durchschnittlich 12 Prozent günstiger angeboten, als in anderen Apotheken.

Ob eine solche Steuerung der Arzt-Inanspruchnahme und des Arzneieinkaufs auch in anderen Märkten angeboten werden soll, könne sie nicht mit Sicherheit sagen, erklärte auf Anfrage eine Zur-Rose-Sprecherin. Etwaige Geschäftsmodelle des vor allem auf Kunden in Deutschland fokussierten Tochterunternehmens DocMorris seien ihr nicht bekannt. Die niederländische Versandapotheke gehört seit 2013 zum Konzern. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Arzneimittel-Verschreibungsverordnung

Neue Zielgruppen für die Naloxon-Verordnung

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

© Springer Medizin Verlag GmbH

AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job