Valsartan-Skandal

Kasse weist auf Vorzüge einer fertigen TI hin

Im Zuge des Valsartan-Skandal weist die Siemens BKK darauf hin, welche Vorteile eine funktionierende Telematikinfrastruktur (TI) in solchen Fällen hätte.

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MÜNCHEN. Allein bei der Siemens Betriebskrankenkasse (SKB) mit ihren etwas über eine Million Versicherten seien rund 30.000 Patienten vom Valsartan-Skandal betroffen, teilt die SBK mit.

Im Falle, dass es eine fertige Telematikinfrastruktur und einen geregelten Zugriff darauf gegeben hätte, dann wäre es im Fall Valsartan anders gelaufen als heute, so die SBK weiter.

Die Krankenkassen hätten die vorliegenden Abrechnungsdaten der Apotheker nutzen dürfen oder hätten sogar Zugriff auf die ganz aktuellen Verordnungsdaten gehabt. Dann hätten die Kassen die Betroffenen aktiv aufklären und sagen können, was zu tun ist.

"Wir hätten ihnen sagen können, dass sie für ein neues Rezept noch einmal zum Arzt gehen müssen und was wir als Kasse für sie tun können. Wir hätten diese Informationen als Push-Nachricht in der App an unseren Versicherten schicken, per E-Mail oder telefonisch übermitteln können. Wir hätten ihnen damit die Unsicherheit nehmen können", so die SKB weiter.

Der Valsartan-Skandal sei ein Beispiel dafür, dass die Potenziale wegen der gegenseitigen Blockaden zum Aufbau der Telematikinfrastruktur nicht ausgeschöpft werden könnten.

Auch der aktuell in Abstimmung befindende Referentenentwurf, der die Regelungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ins Sozialgesetzbuch V übertragen soll, würde die Möglichkeiten eher einschränken als erweitern, kritisiert die SBK und fordert Fortschritte im Sinne der Versicherten, damit diese "das nächste Mal besser unterstützt werden" könnten. (ato)

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