Blutzucker

Kein Selbsttest mit Apple-App

Der IT-Konzern Apple hat die Blutzucker- Mess-Funktion in seiner Gesundheits-App abgeschaltet.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Nach diversen Problemmeldungen durch App-Nutzer in Großbritannien und Australien hat sich Apple entschieden, die Erfassung von Blutzuckerwerten in seiner neuen Health-Anwendung unter dem neuesten Betriebssystem iOS 8 für iPads und iPhones vorerst abzuschalten. Das berichtet der Online Dienst Heise.

Seit Mitte September liefert Apple iOS 8 aus. Probleme bereitet dabei die Programmierschnittstelle Healthkit. Die neue Technik für iPhone und iPad sollte es ihren Nutzern ermöglichen, Fitness- und Gesundheitsdaten, die andere Apps aufzeichnen, zentral zu sammeln. Sie dient als Sammelstelle für Messwerte wie das Gewicht, den Cholesterinspiegel, die Pulsfrequenz, Blutzuckerwerte und den Blutdruck.

 Der IT-Nachrichtendient CNET meldet nun: Diabetiker in Großbritannien und Australien hätten sich beschwert, dass die Health-Anwendung das Erfassen korrekter Blutzuckerwerte unmöglich mache.

Neue Version angekündigt

Ein Fehler in der aktuellen Version erlaubt es demnach nur, Daten in der Health-App in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) einzugeben, wie dies in den USA und in Deutschland üblich ist. In Großbritannien und Australien wird jedoch mit Millimol pro Liter (mmol/l) gearbeitet.

Apple hat bislang keine Lösung für das Problem. Stattdessen wolle man "bald" ein Softwareupdate veröffentlichen, so ein Sprecher gegenüber CNET, das die direkte manuelle Eingabe der Blutzuckerwerte in der Health-Anwendung zunächst ganz verbietet und auch die Anzeige abschaltet. Danach werde man an einer neuen Version arbeiten, die beide Maßeinheiten unterstützt.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Health-App Apple Sorgen bereitet: Probleme mit der Schnittstelle HealthKit hatten dazu geführt, dass Apple diese in der ersten Version des iOS 8 noch komplett deaktiviert hatte.

HealthKit funktionierte dann erst mit iOS 8.0.2. - Die Deutsche Hochdruckliga DHL / Gesellschaft für Hypertonie und Prävention hatte schon vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass sich die App nur bedingt zur Blutdruckselbstmessung eignet.

Ungeklärte Haftung

Völlig ungeklärt ist nach Ansicht des Bad Homburger Medizinrechtlers Jens Pätzold die Haftung. "Wer haftet für die ungenauen oder falschen Messwerte?" fragte er im Forum "Mobile Gesundheit- Medizinische Apps & Co." am vergangenen Freitag während der ersten E-Health Konferenz der Initiative Gesundheitswirtschaft Rhein-Main. Grundsätzlich geht er davon aus, dass Gesundheits-Apps Medizinprodukte sind, die ohne eine CE-Kennzeichnung nicht in Umlauf gebracht werden dürften. (ava)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Finanzmärkte

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an