Kinderkrebsstiftung nur zum Schein gegründet?

MÜNCHEN (dpa). Die gemeinnützige Kinderkrebsstiftung "Sonnenschein" ist möglicherweise nur zum Schein gegründet worden. Diesen Vorwurf hat ein Zeuge im Prozess gegen den wegen Bestechlichkeit angeklagte Ex-Bankvorstand Gerhard Gribkowsky geäußert.

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Ein gemeinnütziges Wesen der Stiftung "Sonnenschein" sei nach deren Gründung im Jahr 2007 nicht erkennbar gewesen, sagte ein früheres Vorstandsmitglied der Stiftung vor dem Landgericht München.

"Der Hauptstiftungszweck war die Versorgung des Stifters." Er habe sich darüber geärgert und sei nicht bereit gewesen, sich länger ehrenamtlich für die Stiftung zu engagieren, sagte der Zeuge. Im März 2009 trat er von seinem Posten zurück.

Bestechungsgeld versteckt?

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat der ehemalige BayernLB-Vorstand Gribkowsky die österreichische Stiftung nur gegründet, um mit ihr 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld zu verstecken, die er von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone erhalten hat.

Offizieller Geschäftszweck der Sonnenschein-Stiftung war die Unterstützung von Familien mit krebskranken Kindern. Tatsächlich hat sie laut Anklage aber nur einmal eine Zahlung in Höhe von 1400 Euro an eine Familie geleistet.

Gribkowsky muss sich seit Ende Oktober wegen Bestechlichkeit und Untreue vor Gericht verantworten, schweigt aber zu den Vorwürfen.

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