Klinik-Direktoren sehen sich von den Ländern verlassen

HAMBURG (di). Die Krankenhausdirektoren im Norden warnen vor den Folgen der sinkenden Investitionskostenförderung durch die Länder. Besonders die Kliniken in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern befürchten, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit abnimmt.

Veröffentlicht:

Dies trifft die Häuser an den Küsten besonders hart, weil sie schon beim Landesbasisfallwert im Bundesvergleich am schlechtesten abschneiden. Laut Gesetz sind die Länder verpflichtet, die Investitionskosten zu tragen.

In der Realität kommen besonders die Flächenländer im Norden dieser Verpflichtung schon seit Jahren nur eingeschränkt nach.

Schleswig-Holstein stehen in diesem Jahr rund 40 Millionen Euro für Investitionen in den Krankenhäusern zur Verfügung. Eine Vollfinanzierung einzelner Maßnahmen gibt es nach Auskunft der Klinikdirektoren zwischen Nord- und Ostsee schon seit Jahren praktisch nicht mehr.

Rund 40 Millionen Euro für Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern

Ähnlich dramatisch ist die Situation in Mecklenburg-Vorpommern. Für deutlich weniger Krankenhäuser stehen dort zwar ebenfalls rund 40 Millionen Euro zur Verfügung.

Aber das Land leistet erheblich weniger: mit den Kommunen und den Kassen (über einen Aufschlag Ost) gibt es dort noch zwei weitere Kostenträger - das Land Mecklenburg-Vorpommern trägt allein nur rund 13 Millionen Euro.

Verglichen mit diesen Zahlen sind die Kliniken in der Hansestadt in einer komfortablen Situation. Dort stehen 117 Millionen Euro zur Verfügung.

Doch selbst diese Summe reicht nach Darstellung des Verbandes der Krankenhausdirektoren (VKD) nicht für eine Vollfinanzierung der erforderlichen Investitionen aus.

Als Folge müssen die betroffenen Standorte beispielsweise mit weniger effizienten Arbeitsabläufen und höheren Energiekosten als die Konkurrenz auskommen.

Hans-Martin Kuhlmann, Landesvorsitzender des VKD-Nord (Schleswig-Holstein und Hamburg), sieht die frei-gemeinnützigen Träger in dieser Situation besonders betroffen. Private und öffentliche Träger erhalten auf dem freien Kapitalmarkt leichter Kredite, um die Investitionen zu finanzieren.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Klinikreform: Kampf um Lauterbachs Erbe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes