"Klinikus" für konfessionelle Häuser

In Sachsen sind drei Kliniken mit dem Qualitätssiegel der Techniker Krankenkasse prämiert worden. Alle drei Häuser befinden sich in kirchlicher Trägerschaft.

Von Thomas Trappe Veröffentlicht:
Alle drei mit dem Top-Siegel, dem sogenannten "Klinikus", ausgezeichneten Häuser sind in katholischer oder evangelischer Trägerschaft.

Alle drei mit dem Top-Siegel, dem sogenannten "Klinikus", ausgezeichneten Häuser sind in katholischer oder evangelischer Trägerschaft.

© McPHOTO / imago

DRESDEN. Unterdurchschnittlich wenige Kliniken in Sachsen sind mit dem auf Patientenbefragungen basierenden Qualitätssiegel der Techniker Krankenkasse (TK) ausgezeichnet worden.

Von den bundesweit 290 Prämierungen fielen nur drei auf den Freistaat, berichtete der sächsische TK-Sprecher Matthias Jacob. Das liege aber auch daran, dass in Sachsen nur jeder 40. der rund acht Millionen bundesweit Versicherten lebte, erklärte Jacob.

Zudem hätten nur Krankenhäuser einbezogen werden können, in denen mindestens 150 Versicherte in den vergangenen Jahren behandelt wurden und aus denen es mehr als 60 Rückmeldungen gab.

Die geringe Zahl der Versicherten wurde zum Teil dadurch ausgeglichen, dass es bei den sächsischen Versicherten die bundesweit höchste Beteiligung gab, nämlich 62 Prozent, so Jacob.

Fast 6000 Patienten befragt

Und bei den Bewertungen durch die Versicherten zeichnete sich eine Gemeinsamkeit schnell ab: Die Betreuung in konfessionellen Krankenhäusern wird besonders geschätzt.

Alle drei mit dem Top-Siegel, dem sogenannten "Klinikus", ausgezeichneten Häuser sind in katholischer oder evangelischer Trägerschaft: Dies sind das St.-Joseph-Stift in Dresden und die beiden Leipziger Häuser, das Diakonissen- und das St.-Elisabeth-Krankenhaus.

Grundlage für die Bewertung waren die Antworten von 5700 Patienten in Sachsen, die den TK-Fragebogen wenige Wochen nach der Behandlung ausfüllten.

Wie die rund 220.000 teilnehmenden Versicherten in den anderen Bundesländern auch wurden sie nach der subjektiven Wahrnehmung ihrer Behandlung gefragt, "also den weichen Faktoren und nicht dem medizinischen Gold-Standard", so Jacob.

Fünf Kategorien gab es: Allgemeine Zufriedenheit, Behandlungsergebnis, Information und Kommunikation, Medizinisch-pflegerische Versorgung sowie Organisation und Unterbringung.

Nur Krankenhäuser, die in allen fünf Kategorien überdurchschnittlich gut abschnitten, wurden mit dem "Klinikus" ausgezeichnet.

Mehr Wert auf "ein gutes Wort"

Darüber hinaus werden bis zu fünf besondere Stärken eines Krankenhauses hervorgehoben, wie beispielsweise gute Organisation der Aufnahme, kurze Wartezeiten oder verständliche Erklärungen der Fragen durch die Ärzte.

Sprecher Jacob erklärt sich die überdurchschnittliche Zufriedenheit in den konfessionellen Häusern damit, "dass hier mehr Wert auf ein gutes Wort gelegt wird", sprich, sich mehr Zeit für Patientengespräche genommen werde. Sicher, so räumte er ein, liege das auch "an einem besseren Personalschlüssel in diesen Kliniken".

Das bestätigte auch Dr. Reinhard Goerl, Ärztlicher Direktor des Dresdner St.-Joseph-Stifts. "Es ist uns wichtig", so Goerl, "dass sich Ärzte sowie das Pflegepersonal genügend Zeit für die Patienten nehmen. In einem kleinen Haus ist das oftmals leichter möglich."

In seinem Haus lobten die TK-Versicherten vor allem die Pflegekräfte: Und zwar die Betreuung, die verständliche Beantwortung von Patientenfragen und deren gute Kommunikation mit den Ärzten.

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