Köhler: Hausärzte profitieren von der Laborreform

BERLIN (ami). Die Laborreform kommt. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) einigte sich jetzt mit den Vertretern der Krankenkassen im Gemeinsamen Bewertungsausschuss auf Einzelheiten. Erster Schritt ist die umstrittene Direktabrechnung der Laborgemeinschaften mit den KVen. Sie kommt wie geplant ab Oktober.

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Befürchtungen, dass Laborgemeinschaften oder beteiligte Ärzte dadurch umsatz- und gewerbesteuerpflichtig würden, wies KBV-Chef Dr. Andreas Köhler gestern in Berlin zurück. Er hob stattdessen hervor, dass von dem mit der Direktabrechnung verbundenen Einsparpotenzial von 70 Millionen Euro die Hausärzte profitieren würden.

Ab Oktober wird ihr Bonus für die wirtschaftliche Veranlassung von Laborleistungen erhöht. Zeitgleich werden drei neue Parameter im Akutlabor geschaffen, mit denen Hausärzte auch Glucose, Quick-Wert und D-Dimer bestimmen können. "Damit wird die Einsparung aus der Laborreform unmittelbar den Hausärzten zugute kommen", so Köhler.

Weitere Details zur Umsetzung der Reform bis 2014 wurden ebenfalls im Bewertungsausschuss vereinbart. Vorgesehen ist unter anderem, dass die Leistungen im Speziallabor ab Januar 2009 neubewertet werden. Die KBV rechnet mit Einsparungen von 46 Millionen Euro. Die Einsparungen sollen unter anderem für neue Laborleistungen verwendet werden.

Geplant ist, dass bis Ende Juni 2009 ein Bewertungsverfahren für die Kostenerstattung neuer Labormethoden in der GKV eingerichtet wird und dafür die Gebührenordnungsposition für "ähnliche Untersuchungen" gestrichen wird.

Lesen Sie dazu auch: KBV sieht keine Umsatzsteuer-Gefahr

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