Anklage gegen Ärztin

Kortison statt Homöopathika

Gefährliche Körperverletzung und gewerbsmäßiger Betrug - so lauten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen eine Paderborner Allgemeinärztin.

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Spritze gegen Allergie - bloß mit dem falschen Mittel?

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KÖLN (acg). Die Staatsanwaltschaft Paderborn hat Anklage gegen eine Paderborner Allgemeinmedizinerin erhoben. Sie soll zwischen 2002 und 2010 über 500 Allergikern statt homöopathischer Mittel Kortison gespritzt haben.

Gefährliche Körperverletzung, versuchte gefährliche Körperverletzung und gewerbsmäßiger Betrug lauten die Vorwürfe der Ermittler.

"Die Ärztin behandelte viele Allergiker und hatte sich den Ruf erworben, Allergien wirksam mit homöopathischen Mitteln zu therapieren", sagte Oberstaatsanwalt Horst Rürup.

Viele Patienten hätten wegen Unverträglichkeit der traditionellen Behandlungsmethode mit Kortison eine Alternative gesucht.

Bei den erwachsenen Patienten soll die Medizinerin vorgetäuscht haben, mit rein homöopathischen Substanzen gemischtes Eigenblut gespritzt zu haben. "Tatsächlich hat sie jedoch synthetisches Kortison beigemischt", sagte Rürup.

Pro Spritze zahlten die Patienten zwischen 13 Euro und 15 Euro in bar. Insgesamt habe die Ärztin ein Honorar von mehr als 30.000 Euro kassiert, so der Oberstaatsanwalt.

Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft kam der Betrug ans Licht, nachdem eine Mutter bei ihrem fünfjährigen Kind nach der Therapie Nebenwirkungen bemerkte, die für eine Kortisonbehandlung typisch sind.

Die Beschuldigte habe bei der Vernehmung angegeben, die Patienten über die Beimischung von Kortison aufgeklärt zu haben, so die Staatsanwaltschaft.

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