Krebsvorsorge im Büro ist im Kommen

Betriebs- und Werksärzte können Männerleben retten. Ohne sie wäre es um die Krebsfrüherkennung schlecht bestellt, sagen Experten.

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Krebsvorsorge im Betrieb: Zur Prävention bieten mittlerweile immer mehr Betriebe regelmäßige Untersuchungen an.

Krebsvorsorge im Betrieb: Zur Prävention bieten mittlerweile immer mehr Betriebe regelmäßige Untersuchungen an.

© Doc RaBe / fotolia.com

BONN (iss). Arbeitsmedizinern kommt bei der Früherkennung von onkologischen Erkrankungen eine steigende Bedeutung zu. Davon geht Professor Eckhard Wilhelm Breitbart aus, Mitglied im Fachausschuss Krebsfrüherkennung der Deutschen Krebshilfe.

"In den Betrieben kommen die Ärzte mit unterschiedlichen Bevölkerungs- und Altersgruppen in Kontakt, die sie sonst nur schwer erreichen", sagte Breitbart beim Deutschen Betriebsärzte-Kongress in Bonn. "In den Betrieben kommen wir auch an die Männer heran, die bekanntlich Präventionsmuffel sind."

Anteil der Menschen mit Krebs steigt

Durch den demografischen Wandel und die verlängerte Lebensarbeitszeit erhöhe sich der Anteil der Menschen, die während ihres Arbeitslebens an Krebs erkranken.

Die Betriebs- und Werksärzte könnten dazu beitragen, die Menschen besser über Krebserkrankungen aufzuklären und sie dabei unterstützen, informierte Entscheidungen zu treffen, sagte der Dermatologe.

Kooperation könnte ausgebaut werden

Die Deutsche Krebshilfe arbeitet seit rund sechs Jahren mit dem Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) zusammen. "Wir sind daran interessiert, die Kooperation auszuweiten", sagte VDBW-Präsident Dr. Wolfgang Panter.

Die Arbeitsmediziner könnten Materialien der Deutschen Krebshilfe in den Betrieben verteilen. Wichtig seien auch gemeinsame Früherkennungsaktionen zum Beispiel zum Darmkrebs.

"20 bis 30 Prozent der männlichen Beschäftigten haben keinen Hausarzt"

VDBW-Vizepräsidentin Dr. Anette Wahl-Wachendorf betonte die zentrale Rolle der Betriebsärzte beim Entdecken von Erkrankungen. "20 bis 30 Prozent der männlichen Beschäftigten haben keinen Hausarzt", sagte sie.

Die Betriebs- und Werksärzte böten den Mitarbeitern regelmäßige Untersuchungen an. "Wir können erkennen, wenn ein Problem vorliegt." Das gelte auch für psychische Erkrankungen, sagte sie.

Hier müssten die Mediziner auch bei den Firmen selbst noch Aufklärung leisten. "Es wird unterschätzt, dass die psychische Gesundheit für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens von ganz entscheidender Bedeutung ist", sagte Wahl-Wachendorf.

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