COVID-19-Prävention

Laborärzte: Aufhebung der Corona-Isolationspflicht ist übereilt

Der Berufsverband Deutscher Laborärzte kritisiert den Beschluss einiger Bundesländer, dass Corona-Infizierte sich nicht mehr absondern müssen. Von der Entscheidung gehe ein trügerisches Signal aus, so der Verband.

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Berlin. Als übereilt bezeichnet der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) die Entscheidung erster Bundesländer, die Isolationspflicht für COVID-19-Infizierte aufzuheben. Der BDL fordert in einer aktuellen Mitteilung, in eine derart weitreichende Entscheidung die Belange aller Bevölkerungsgruppen einzubeziehen.

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„Die Entscheidung für ein Ende der Isolationspflicht ist übereilt. Wir wissen noch zu wenig darüber, wie sich ein erneuter Anstieg der Neuinfektionen auswirkt. Dies gilt auch in Bezug auf neue Varianten wie BQ.1.1., die höher ansteckend sind und möglicherweise ein Immun-Escape-Phänomen zeigen“, mahnt der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski.

Vorgabe schafft Unsicherheiten

Bobrowski verweist auf ein weiteres Problem im Kontext der COVID-19-Regulierung: „Das Gebot, dass man mit einer Erkrankung zuhause bleibt, auch um andere zu schützen, wird gut akzeptiert. Eine neue Vorgabe, dass man nicht mehr zuhause bleiben muss, und trotzdem andere schützen soll, schafft Unsicherheiten. Das stärkste Signal, das von der Aufhebung der Isolationspflicht ausgeht, ist trügerisch – dass es nicht mehr so sehr auf das eigene Verhalten ankommt, um die Pandemie einzudämmen“, so Bobrowski.

Der breiten Bevölkerung falle es schwer, den aktuellen Entwicklungsstand der Pandemie realistisch einzuschätzen, da die Datenlage zu Infektionszahlen und -dynamik unzureichend sei. Der BDL-Vorsitzende wirbt daher dafür, gewerbliche Testzentren zu schließen. SARS-CoV-2-Infektionstests sollten in die alleinige ärztliche Verantwortung gegeben werden, um das Monitoring entscheidend zu verbessern. (kaha)

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