Corona-Prävention

Labore sehen Entspannung im Infektionsgeschehen

Der Berufsverband der Laborärzte fordert von der Politik, zukünftig schneller auf steigende Fallzahlen zu reagieren. Derweil ist die Positivrate der SARS-CoV-2-PCR-Tests auf 19,8 Prozent gesunken.

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Weniger Tests mit positiven Befunden: „Die Entspannung ist real“, heißt es beim Berufsverband Deutscher Laborärzte.

Weniger Tests mit positiven Befunden: „Die Entspannung ist real“, heißt es beim Berufsverband Deutscher Laborärzte.

© Clara Margais / dpa / picture alliance

Berlin. Der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) sieht keine massive Untererfassung der Coronavirus-Infektionen in Deutschland. Auch gebe es keine Hinweise, dass verzögerte Infektionsmeldungen vom Labor zum RKI und in Folge zu den Gesundheitsämtern die Infektionsstatistik derzeit entscheidend verfälschten, heißt es in einer BDL-Mitteilung am Dienstag. „Die Infektionszahlen gehen nicht nur statistisch zurück, die Entspannung ist real“, so Dr. Bernhard Wiegel, Vorstandsmitglied des BDL.

Er warnt jedoch vor einem verfrühten Aufatmen in der vierten Infektionswelle: „Wir bewegen uns auf einem sehr hohen Infektionsniveau. Auch in den medizinischen Laboren setzen wir darauf, dass alles für die weitere Eindämmung der Pandemie getan wird. Je höher die Inzidenz, desto belasteter gehen wir in die Feiertage.“ Für die medizinischen Labore stehe schon jetzt fest, dass zum Jahresende weitaus mehr Personal eingesetzt werden müsse als in den Vor-Corona-Jahren. Hinzu komme, dass sich der Infektionstrend durch die Omikron-Mutation schnell wieder umkehren könne.

BDL: Politik muss schneller reagieren

Damit das Infektionsgeschehen künftig besser ausgewertet werden kann, müsse die Politik schneller auf zunehmendes Infektionsgeschehen reagieren, so Wiegel. Außerdem fordert er, alle Gesundheitsbehörden hätten in der Lage zu sein, die notwendigen Daten auf dem aktuellen digitaltechnischen Entwicklungsstand zu empfangen, zu aggregieren und zu übermitteln. Zudem gelte es, die personelle Ausstattung der Ämter zu verbessern und in Krisenzeiten schneller aufzustocken.

Die akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) wollen dagegen noch nicht von einer spürbaren Entlastung beim Infektionsgeschehen sprechen. „Auch wenn die Zahlen insgesamt leicht zurückgegangen sind, kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Lage in unseren fachärztlichen Laboren bleibt weiterhin angespannt“, sagt Professor Jan Kramer, stellvertretender ALM-Vorsitzender. In der vergangenen Woche (KW 49) registrierten die der Erhebung angeschlossenen 179 Labore 323 .286 Proben mit positivem Befund. Das sind 54 .327 weniger als in der Vorwoche. Die Positivrate lag damit bei 19,8 Prozent (KW 48: 21 Prozent). Insgesamt haben die Labore zuletzt 1 .634 .885 SARS-CoV-2-PCR-Tests gemacht, rund neun Prozent weniger als in der Vorwoche (KW 48). Die aktuelle Auslastung der Labore beziffert ALM mit 76 Prozent. (kaha)

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