Medizinische Fachberufe geben sich stärkere Struktur

Die Medizinischen Fachberufe haben sich in vier Landesverbänden neu organisiert. Das macht sie regional zu einem stärkeren Verhandlungspartner.

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NEU-ISENBURG (reh). Ende November haben sich die 17 Landesverbände des Verbands medizinischer Fachberufe (VmF) zu größeren Einheiten zusammengeschlossen (wir berichteten kurz). Jetzt sind es nur noch vier große Einheiten, mit denen Ärztekammern in Sachen Tarifgehälter, Altersvorsorge oder Ausbildung von Medizinischen Fachangestellten (MFA) zu verhandeln haben. Nord, Ost, Süd und West heißen die neuen Landesverbände. Und eines der wichtigsten Ziele der Fusion ist es, Synergien gerade in Verhandlungen zu nutzen.

Dabei, so erklärt VmF-Präsidentin Sabine Ridder gegenüber der "Ärzte Zeitung", beträfen solche Synergien insbesondere die Arbeit des Verbands in den Berufsbildungs- und Prüfungsausschüssen. Denn gleichzeitig erkenne der Verband auf diesem Gebiet Tendenzen, denen er gegensteuern müsse. "Etwa was die Arbeit einzelner Kammern an Fortbildungsordnungen angeht", sagt Ridder. Der Vorteil der neuen Landesvorstände: Die Kolleginnen könnten sich jetzt über Ländergrenzen hinweg austauschen und der Verband könne die Kommunikation untereinander straffen, was Informationsverluste reduziere, so Ridder weiter.

Die einzelnen Landesverbände haben aber von ihren Mitgliedern auch ganz eigene Aufträge erhalten. So soll sich der neue Landesverband Ost, von dem nun die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vertreten werden, dafür einsetzen, dass verbesserte rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen geschaffen werden. Außerdem wolle man in Gesprächen mit den Arbeitgebern auf die schlechte Gehaltssituation in den neuen Bundesländern aufmerksam machen. Wobei es zumindest bei den MFA seit 2008 eine Angleichung der Ostgehälter ans Westniveau gibt. In dem Verband sind aber auch die Zahnmedizinischen und Tiermedizinischen Fachangestellten organisiert - und nicht jede Praxis zahlt nach Tarifvertrag.

Der Verband West hingegen, der die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland vereint, will sich etwa für eine gegenseitige Anrechnung von Ausbildungsinhalten innerhalb der Medizinischen Fachberufe stark machen.

Trotz alledem ging es bei der Neu-Strukturierung auch um Kostenoptimierung, sagt Ridder. Denn der Verband habe seine Angebote in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut - zum Beispiel im Internet und über die Zahl der Fachtagungen und Angebote für Auszubildende.

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