Brandenburg

Mehr Tempo bei Digitalisierung angestrebt

In Brandenburg will die Gesundheitsministerin mehr Fahrt bei der Digitalisierung aufnehmen. Die Krankenkassen schieben indes mehrere Projekte an.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:
Für E-Health braucht es eine entsprechende Infrastruktur in Form von Datenleitungen und Mobilfunknetzen – auch in Brandenburg. toodtuphoto / stock.adobe.com

Für E-Health braucht es eine entsprechende Infrastruktur in Form von Datenleitungen und Mobilfunknetzen – auch in Brandenburg. toodtuphoto / stock.adobe.com

© toodtuphoto / stock.adobe.com

POTSDAM. Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) fordert mehr Tempo bei der Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung. „Viele Herausforderungen in der Medizin werden wir dank digitaler Anwendungen lösen.

Aber wir müssen bei der Umsetzung schneller werden. Einzelne Modellprojekte laufen gut, aber das reicht bei weitem nicht aus“, sagte Karawanskij bei der Landeskonferenz „Telematik im Gesundheitswesen“ in Potsdam.

Sie rechne damit, dass Künstliche Intelligenz in der medizinischen Versorgung zu besseren Diagnosen und Therapien führen kann und verwies auf die Möglichkeiten bei der Bestimmung von Krebszellen und bei Genanalysen.

Zudem sei Digitalisierung geeignet, Distanzen zu überwinden. „Das ist gerade in einem Flächenland wie Brandenburg bedeutsam. Aber nur dann, wenn die Infrastruktur auch zuverlässig einsatzbereit und effizient nutzbar ist“, so Karawanskij.

Der Ministerin zufolge ist eine enge Verzahnung zwischen Prävention, ambulanter und stationärer Versorgung, Nachsorge, Pflege und Rehabilitation notwendig. „Gerade hier gibt es hohen Informations- und Kommunikationsbedarf. Und der ist ohne die möglichst rasche Nutzung digitaler Vernetzung nicht zu bewältigen.“

120 Millionen für Brandenburg

Karawanskij verwies auf die Vielzahl bereit bestehender Projekte, jedes davon sei ein wichtiger Schritt. „Aber wir müssen endlich ,metern‘ und wirklich vorankommen.“

Mit Fördermitteln aus dem Innovationsfonds und aus dem Krankenhaus-Strukturfonds II sollen Projekte in Brandenburg vorangetrieben werden. Aus dem Strukturfonds des Bundes stehen Brandenburg in der Zeit von 2019 bis 2022 insgesamt rund 120 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen setzt auch die AOK Nordost auf die Digitalisierung. „Ohne digitale Lösungen wie Videosprechstunden, Telemedizin und elektronische Patientenakte wird eine optimale Versorgung unserer Versicherten gerade in den Flächenländern in Zukunft immer schwerer möglich sein“, so Daniela Teichert, Beauftragte des Vorstands.

Versorgung via Video und App

Sie verweist auf Erfahrungen mit der seit mehreren Jahren etablierten Videosprechstunde im eigenen Institut für psychogene Erkrankungen.

„Die Akzeptanz dafür ist enorm gestiegen – weil Ärzte und Patienten den konkreten Nutzen und Mehrwert erfahren haben“, so Teichert. Sie zeigt sich überzeugt, dass solche Lösungen gerade in der Fläche enorme Vorteile entfalten.

Für die Umsetzung seien neben der Akzeptanz auch eine entsprechende Infrastruktur sowie patientenfreundliche und einfach zu handhabende Anwendungen nötig.

Die Techniker Krankenkasse indes will den Bereich Selbsthilfe digitaler machen und hat 2018 die Entwicklung mehrerer Apps gefördert. So würden sich Selbsthilfe-Angebote in fast allen Landkreisen finden.

In manchen ländlichen Regionen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns fehlt es aber noch an einer gut ausgebauten Netz-Infrastruktur. Die Landesregierung hat den Breitband-Ausbau mit zusätzlichen Haushaltsmitteln in diesem und im nächsten Jahr jedoch weiter nach oben auf die Agenda gerückt.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umstellung der Verschlüsselung

KVWL: Ablaufdaten bei eHBA und SMC-B-Karte prüfen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung