Bilanz 2019

Merck legt in allen drei Sparten zu

Die Pharmalinie der Merck KGaA präsentiert sich durchwachsen: Während generische Konkurrenz pariert werden kann, kommt die Produktentwicklung nicht immer wie gewünscht voran.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Qualitätsprüfung in der Tablettenproduktion bei Merck in Darmstadt. Merck

Qualitätsprüfung in der Tablettenproduktion bei Merck in Darmstadt. Merck

© Tobi Bohn/Merck

Darmstadt. Der hessische Traditionskonzern Merck konnte 2019 sowohl von Akquisitions- und Währungseffekten profitieren, als auch organisch zulegen. Im Pharmageschäft beginnt das beharrliche Festhalten an Mavenclad® (Cladribin) sich auszuzahlen. Vor zehn Jahren stand das orale MS-Mittel nach wiederholter behördlicher Zurückweisung schon vor dem Aus, 2015 wagte Merck dann doch den Zulassungsantrag in Europa. In den USA erfolgte die Marktfreigabe erst vergangenen März.

Mit 321 Millionen Euro Umsatz, dem 3,5-Fachen des Vorjahres, sei Mavenclad® zuletzt einer der „wesentlichen Treiber des Umsatzwachstums“ der Medikamentensparte gewesen, berichtete Merck-Vorstandschef Stefan Oschmann anlässlich der Bekanntgabe der Bilanz 2019 am Donnerstag. Umsatzrückgänge beim Hauptprodukt Rebif® (Interferon beta-1a), das nicht mehr patentgeschützt ist, seien auch dank der guten Cladribin-Verkäufe überkompensiert worden.

Weiterhin Hoffen auf PD-L1-Antikörper

Nicht ganz so glücklich stellt sich Mercks zweite wichtige Innovation aus jüngerer Zeit dar, der Checkpointinhibitor Avelumab (Bavencio®). Der in Allianz mit Pfizer entwickelte PD-L1-Antikörper spielte 103 Millionen Euro (+48 Prozent) ein und liegt damit bemerkenswert weit hinter dem, was andere Anbieter ähnlich wirkender Antikörper erzielen. Dennoch sehe man keinen Grund, früher mitgeteilte Blockbuster-Erwartungen zu revidieren, so Oschmann.

Mit Avelumab (Erstindikation Merkelzellkarzinom) laufen etliche Studien zu weiteren Anwendungen. 2019 gab es die Freigabe gegen Nierenzellkarzinom, allerdings auch Misserfolge gegen Ovarialkarzinom und Magenkrebs.

Plus neun Prozent beim Konzernumsatz

Der Konzernumsatz verbesserte sich im Berichtsjahr um neun Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg um 15 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Nach einem hohen Sondergewinn aus dem Verkauf des OTC-Geschäfts in 2018 ging der Überschuss um 61 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück.

Mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln erlöste Merck 6,7 Milliarden Euro (+7,5 Prozent), mit Produkten und Dienstleistungen für die Pharmafertigung (Sparte „Life Science“) wurden 6,9 Milliarden eingenommen (+11,0 Prozent) und mit Halbleitermaterialien und Flüssigkristallen („Performance Materials“) 2,6 Milliarden (+7,0 Prozent). Der Hauptversammlung soll eine Dividendenerhöhung um vier Prozent auf 1,30 Euro je Aktie vorgeschlagen werden.

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