Merck stemmt zweiten Zukauf in Milliardenhöhe

DARMSTADT (brs/ck). Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA hat nur wenige Jahre nach der Übernahme des Schweizer Biotech-Konzerns Serono den zweiten Zukauf in Milliardenhöhe angekündigt: Merck will das US-Unternehmen Millipore für rund 7,2 Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) übernehmen.

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Die Millipore-Aktionäre sollen 107 Dollar (79 Euro) pro Aktie in bar erhalten. Merck beabsichtigt, den Unternehmenssitz von Millipore in Billerica beizubehalten und mit Mercks US-Chemiehauptsitz zusammenzulegen. Merck und Millipore erwarten den Abschluss der Transaktion im zweiten Halbjahr dieses Jahres.

Millipore ist ein führender Anbieter von Dienstleistungen und Produkten für die biowissenschaftliche Forschung und biopharmazeutische Produktion. Das Spektrum reicht von Antikörpern, Biomarkern über Filter, Reinstwasser bis zu Zellkulturen. Die deutsche Tochter Millipore GmbH hat ihren Sitz in Schwalbach bei Frankfurt am Main.

2009 setzte Millipore mit etwa 6 000 Mitarbeitern in über 30 Ländern 1,7 Milliarden Dollar um. Die Akquisition folgt Mercks Strategie, sich auf hochprofitable Spezialprodukte mit attraktiven Wachstumsraten zu konzentrieren. Darüber hinaus führt sie zu einem ausgewogeneren Verhältnis zwischen Pharma und Chemie auf Konzernebene. Derzeit erwirtschaftet die Chemie 25 Prozent der Gesamterlöse der Gruppe. Nach Abschluss der Transaktion wird das Chemiegeschäft durch das Liquid-Crystals- und das neue Life-Science-Geschäft 35 Prozent der Gesamterlöse von 8,9 Milliarden Euro (pro forma) erwirtschaften. Das Millipore-Top-Management soll übernommen werden. Die Finanzierung des Deals wird durch eine Kombination aus vorhandenen Barbeständen und einem Bank-Darlehen sichergestellt.

Merck beabsichtigt, Teile der Finanzierung durch die Begebung von Anleihen zu ersetzen. Der erfolgreiche Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Millipore-Aktionäre sowie der Genehmigung durch die Kartellbehörden. Merck gehört neben Bayer zu den wenigen Konzernen, die das Chemie- und Pharmageschäft verbinden.

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