Verbund soll Anfang 2026 starten
Ministerium gibt grünes Licht für Klinikverbund Heidelberg-Mannheim
Das baden-württembergische Sozialministerium hält den Verbund der beiden Universitätskliniken für erforderlich – dadurch verliert das Verbot für den Zusammenschluss durch das Bundeskartellamt seine Wirkung.
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Das Uniklinikum Heidelberg ist der größere der beiden Partner im künftigen Verbund.
© Uli Deck/picture alliance
Stuttgart. Das baden-württembergische Sozialministerium hält den Zusammenschluss der Universitätskliniken in Heidelberg und Mannheim für geboten. Auf Antrag des Uniklinikums Heidelberg teilte das Ministerium am Mittwoch mit, dass es diesen Schritt zur Verbesserung der Krankenhausversorgung für erforderlich halte und keine anderen wettbewerblichen Vorschriften verletzt würden.
Das hat Sozialminister Manfred Lucha bekanntgegeben. Mit dieser Feststellung wird die Wettbewerbssituation zwischen den beiden Unikliniken aufgehoben. Zugleich wird dadurch das Verbot für den Zusammenschluss, den das Bundeskartellamt im Juli 2024 ausgesprochen hatte, unwirksam.
Verbund soll schon Anfang 2026 starten
„Wir freuen uns, dass wir nun die Voraussetzungen schaffen konnten, damit die beiden Universitätskliniken den nächsten großen Schritt in Richtung Verbund gehen können“, sagte Lucha. Nach seinen Angaben könnten Patienten in der Region Rhein-Neckar durch die Bildung von Synergien zwischen den beiden Einrichtungen profitieren. Beide Partner könnten nun mit der Feinabstimmung des Medizinkonzepts und des Vertrags beginnen. Der Verbund soll bereits Anfang 2026 starten.
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) bezeichnet den Klinikverbund als eine „große Chance“ für die Stärkung der Universitätsmedizin in Baden-Württemberg. Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Manuel Hagel, betonte, der Verbund der beiden Uniklinika biete „eine historische Chance für unser Land“: „Das ist ein echt starkes Zeichen für den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg.“
Das Uniklinikum in Mannheim fährt hohe Verluste ein – für 2025 wird ein Minus von 99 Millionen Euro erwartet. Die Uniklinik Heidelberg hat fast 2.600 Betten sowie rund 86.000 stationäre und mehr als eine Million ambulante Patienten im Jahr und etwa 10.700 Beschäftigte. Die Zahl der Mitarbeiter in Mannheim beläuft sich auf etwa 4.300. Dort werden jährlich fast 45.000 Patienten stationär und über 170.000 ambulant versorgt. (fst)