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Mologen kappt die Burn Rate

Mologen zieht Konsequenzen aus dem Studien-Flopp seines Toll-like-Rezeptor-9-Agonisten Lefitolimod gegen Darmkrebs.

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BERLIN. Nach dem Scheitern ihres derzeit wichtigsten Entwicklungskandidaten setzt die börsennotierte Berliner Mologen AG den Rotstift an. Die Belegschaft – momentan 47 Mitarbeiter – soll um zwei Drittel schrumpfen.

Der Personalabbau werde „umgehend eingeleitet“ und betreffe „alle Teile der Organisation“, heißt es in einer Ad-hoc-Mitteilung. Strategisch wolle man sich jetzt auf Kombinationsansätze für den immunmodulierenden TLR9-Agonisten Lefitolimod (ehemals „MGN1703“) konzentrieren sowie auf die Nachfolgetechnologie EnanDIM®, bei der es sich den Angaben zufolge um eine Familie gleichfalls synthetischer, DNA-basierter TLR9-Agonisten handelt.

Indikationsschwerpunkte seien weiterhin Krebs und HIV. Durch die Restrukturierung soll der monatliche Barmittelverbrauch (Burn Rate) von derzeit rund 1,4 Millionen Euro auf 0,8 Millionen sinken.

Anfang August hatte Mologen bekanntgegeben, dass Lefitolimod in einer Phase-III-Zulassungsstudie („IMPALA“) zur Erhaltungstherapie bei metastasiertem Darmkrebs den primären Endpunkt Gesamtüberleben verfehlt habe.

Unter Lefitolimod, sei ein medianes Gesamtüberleben von 22 Monaten erreicht worden, in der Kontrollgruppe unter Standard-Erhaltungstherapie 21,9 Monate. Während die Einzelwirkstoff-Entwicklung damit vorerst beendet scheint, soll der Einsatz Lefitolimods in Kombination mit anderen Wirkstoffen weitergehen.

Aktuell werde Lefitolimod unter anderem in einer Phase I/II-Studie mit dem Anti-CTLA-4-Antikörper Ipilimumab (Yervoy®) von Bristol-Myers Squibb gegen „ein breiteres Spektrum“ solider Tumoren geprüft.

Darüber hinaus werde der TLR9-Agonist auch zusammen mit virusneutralisierenden Antikörpern gegen HIV getestet; eine entsprechende Phase IIa-Studie („TITAN“) werde von dem Biotechunternehmen Gilead finanziert. (cw)

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