Anlagen-Kolumne

Neue Gentherapien locken Anleger

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:

Ende Mai dieses Jahres hat die US-amerikanische FDA eine neue Gentherapie zugelassen: Zolgensma® von Novartis zur Behandlung der Spinalen Muskelatrophie (SMA). Mit 2,13 Millionen Dollar ist Zolgensma® die teuerste Einmal- Injektion der Welt, laut Novartis aber „günstig“ im Verhältnis zu den hochgerechneten Behandlungskosten eines SMA-Patienten über dessen Lebenszeit mit dem Genmodulator Nursinersen (Spinraza®).

Die bislang teuerste Therapie der Welt war 2012 das erste zugelassene Gen-Therapeutikum, Glybera® der Firma UniQure. Die Behandlung der einzigen Patientin in Deutschland kostete 900.000 Euro. Aufgrund fehlender Aussichten auf weitere Patienten – die Behandlung jedes Betroffenen wurde von den Kostenerstattern stets als Einzelfall betrachtet und durchgängig abschlägig beschieden – verzichtete UniQure im April 2017 darauf, für die am 25. Oktober 2017 auslaufende Europa-Zulassung eine Verlängerung zu beantragen, und das Medikament verschwand vom Markt.

Im Unterschied zu UniQure verlangt Novartis den vollen Preis nur bei erfolgreicher Therapie, das heißt: Hier gilt das Prinzip „pay for performance“.

Diese Art der erfolgsabhängigen Vergütung wird immer beliebter und kommt den Krankenversicherungen zupass. Zusätzlich bietet Novartis den Kostenerstattern die Möglichkeit, in Raten zu zahlen.

Inwieweit sich SMA mit Zolgensma® erfolgreicher behandeln lässt als mit Nusinersen, wird sich zeigen. In jedem Fall ist die Tatsache, dass die Anzahl der Neuzulassungen von Gentherapien steigt, erfreulich – denn sie gibt betroffenen Patienten die Hoffnung, länger zu leben bei zugleich höherer Lebensqualität. Erfreulich für Anleger: Sie können gezielt in Unternehmen investieren, die in diesem neuen Wachstumssegment aktiv sind.

Dr. Hanno Kühn ist Chief Investment Officer der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

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