Parkinson

Neurologen beraten gut

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat getestet, wie gründlich Neurologen bei der Diagnose Parkinson vorgehen.

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HAMBURG. Neurologen beraten ihre Patienten zwar ausführlich, zugewandt und in einer patientenfreundlichen Sprache, allerdings geschieht dies nicht so gründlich, wie es die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie vorgeben.

Das ist das Ergebnis eines neuen Praxis-Checks, den die Verbraucherzentrale Hamburg jetzt vorgestellt hat.

Für die Erhebung habe eine 75-jährige Rentnerin 15 zufällig ausgewählte Praxen für Neurologie in Hamburg aufgesucht, um den Verdacht ihres Neurologen, sie leide am Parkinson-Syndrom, zu überprüfen. Dass die Seniorin als Testerin unterwegs war, sei den Medizinern nicht bekannt gewesen.

Fazit: Die Ärzte seien insgesamt sorgfältig mit der Patientin umgegangen und hätten sich jeweils zwischen 15 und 50 Minuten Zeit für das Gespräch genommen. Die Diagnose Parkinson sei demnach nicht leichtfertig gestellt worden.

"Es ist erfreulich, dass Neurologen in Hamburg ihre Patienten nicht im Eiltempo durchschleusen", sagt Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Aber: Es ist laut Neurologen-Check nicht so gründlich untersucht worden, wie es in der Leitlinie der Fachgesellschaft gefordert werde.

Laut der Verbraucherzentrale ist die Rentnerin von keinem der 15 Fachärzte für Neurologie in die Therapieentscheidung einbezogen worden, mögliche Nebenwirkungen der verordneten Medikamente seien unerwähnt geblieben und ebenso wenig seien alternative Therapiemöglichkeiten genannt worden.

Außerdem seien Fragen zu Sport- und Musikangeboten, die der Patientin gegen Symptome der Krankheit bereits geholfen hatten, unbeantwortet geblieben.

Und nur eine Praxis habe der 75-Jährigen die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe empfohlen, um besser mit der bisher nicht heilbaren Krankheit umgehen zu können. (mh)

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