Versandapotheke

Niederländer wollen weiterhin Rx-Rabatte geben

VENLO/MÖNCHENGLADBACH (cw). Die niederländischen Versandapotheken wollen ihren deutschen Kunden weiterhin Rabatte im Rezeptgeschäft geben. Das kündigte die Europa Apotheek Venlo unmittelbar nach dem gestrigen Urteil des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes an.

Veröffentlicht:

Der Senat hatte die Geltung der deutschen Arzneimittelpreisverordnung für EU-Versandapotheken bestätigt, womit Rx-Rabatte in dem Umfang, wie sie DocMorris oder die Europa Apotheek bisher gewährten, künftig nicht mehr erlaubt sind.

Auch DocMorris-Geschäftsführer Olaf Heinrich kündigte - in seiner Funktion als Präsident des Europäischen Versandapothekenverbandes EAMSP - an, dass die Verbandsmitglieder weiterhin "ihren Kunden in Deutschland Preisvorteile anbieten werden".

Gleichzeitig kündigte er an, der EAMSP werde jetzt Beschwerde bei der EU-Kommission gegen das deutsche Rabatt-Verbot im Rezeptgeschäft einlegen. Heinrich: "Es gibt keinen Grund, warum Boni, die aus dem Gewinn von Unternehmen stammen und das Gesundheitssystem nicht belasten, nicht an Verbraucher ausgeschüttet werden sollten, die dadurch erheblich Geld sparen können".

Bislang 15 Euro Rezeptbonus bei DocMorris

DocMorris lobt bislang maximal 15 Euro Rezeptbonus aus, pro Medikament mindestens 2,50 Euro, die mit der Zuzahlung verrechnet oder dem Kundenkonto gutgeschrieben werden. Die Europa Apotheek gibt einheitlich 2,49 Euro für jedes verschreibungs- und zuzahlungspflichtige Medikament.

Ob die Niederländer künftig Ihre Rezeptzugaben auf die vom Bundesgerichtshof in einem früheren Urteil als unbedenklich erachtete Geringwertigkeitsschwelle von einem Euro absenken, war bis dato nicht zu erfahren.

Die Europa Apotheek ließ lediglich wissen, über das weitere Vorgehen noch entscheiden zu wollen. Offenbar aber soll jetzt auch das OTC-Geschäft offensiver in Stellung gehen. Man plane, heißt es, "mit zusätzlich günstigen Angeboten bei rezeptfreien Medikamenten und Pflegeprodukten Kunden mit chronischer Erkrankung finanziell zu entlasten".

Aktuell liegen die OTC-Preise der Europa Apotheek mit 20 bis 40 Prozent unter Listenpreis eher im Mittelfeld dessen, was ausweislich etwa der Preissuchmaschine www.medizinfuchs.de viele deutsche Versandapotheken hier bieten.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma-Regulierung: Impulse für Deutschland

Der Stand der Europäischen HTA-Regulation

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung