Kommentar zur Altersvorsorge

Niedrige Zinsen auf Jahrzehnte

Niedrige Zinsen sind nicht nur Gift für Festgeldanleger, sie nagen auch an der Rendite von Lebensversicherungen und anderen Produkten für die Altersvorsorge. Leider wird sich das auch nicht so bald ändern.

Von Herbert Fromme Veröffentlicht:

Wer im Alter 100.000 Euro im Jahr aus seinem Vermögen erzielen will, braucht dafür zwei Millionen Euro, wenn das Geld zu fünf Prozent verzinst wird und sie oder er die Substanz nicht angreifen will. Liegt der Zins aber nur bei einem Prozent, sind zehn Millionen Euro nötig. Das simple Beispiel zeigt, wie sehr die Zinsentwicklung die Vermögen für die eigene Altersvorsorge entwertet hat.

Die gute Nachricht: Wer sich für seine Praxis oder das eigene Haus verschuldet, kommt sehr billig weg. Die schlechte: Für das Alter muss er sehr viel mehr zurücklegen, als bisher angenommen – unabhängig davon, ob es in Form von Aktien, Immobilien oder anderen Investments geschieht.

Auch die Lebensversicherung ist keine Anlagealternative, denn es ist ganz klar, dass sich die Versicherer dem Niedrigzins nicht entziehen können. Dasselbe gilt für die berufsständischen Versorgungswerke. Es gibt bei Versicherern und Versorgungswerken künftig einfach weniger.

Wer die Hoffnung hatte, der Trend der Zinsentwicklung werde sich bald wieder drehen, sieht diese Erwartung spätestens seit dem vergangenen Donnerstag enttäuscht. An diesem Tag legte die US-Notenbank Federal Reserve ihre neue Zinsstrategie vor. Der Kernpunkt: Die Währungshüter geben sich die Freiheit, noch Jahrzehnte an den niedrigen Zinsen festzuhalten, auch wenn die Inflation anzieht. Der Rest der Welt wird der Fed folgen.

Herbert Fromme ist Wirtschaftsjournalist in Köln.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Geschäftszahlen 2024

Asklepios meldet Umsatz- und Gewinnwachstum

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Mann drückt auf eine Klingel.

© Animaflora PicsStock / stock.ado

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung