Bahr plant

Notdienst-Zuschüsse für Apotheker

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr will die Apotheken-Notdienste sicherstellen. Dafür will er 120 Millionen Euro locker machen.

Veröffentlicht:
Gesundheitsminister Daniel Bahr will einen eigenen Fonds einrichten, aus denen Apotheker einen Notdienst-Zuschlag erhalten sollen.

Gesundheitsminister Daniel Bahr will einen eigenen Fonds einrichten, aus denen Apotheker einen Notdienst-Zuschlag erhalten sollen.

© David Vogt

BERLIN. Auf dem flachen Land und in strukturschwachen Vierteln der Großstädte fehlen in absehbarer Zeit nicht nur die Ärzte. Auch die Versorgung der Menschen mit Apothekendienstleistungen wird zur Mangelware.

Um nachts und an Wochenenden noch einen Notdienst aufrecht zu erhalten, müssen die einzelnen Apotheker außerhalb von Ballungsgebieten immer häufiger Notdienst schieben.

Ein neuer Fonds soll eingerichtet werden

Dies will Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) honorieren. Mit rund 120 Millionen Euro im Jahr soll die Bereitschaft der Apotheker gefördert werden, Notdienste zu leisten.

Aus einem neu einzurichtenden Fonds sollen Apotheker einen Notdienst-Zuschuss erhalten. Der Fonds soll sich aus einer Erhöhung des Festzuschlags speisen.

Dies geht aus dem Entwurf eines Apothekennotdienstsicherstellungsgesetzes hervor, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt. Den Löwenanteil soll demnach mit 100 Millionen Euro die gesetzliche Krankenversicherung beisteuern. Zwölf und acht Millionen sollen PKV, Bund, Länder und Kommunen dazu geben.

2,50 Euro je Kunde

Bislang können Apotheker 2,50 Euro pro Kunde zusätzlich während der Notdienstzeiten abrechnen.

Die Menge der in Notdiensten von allen Apotheken erbrachten Leistungen soll laut dem Gesetzentwurf von Quartal zu Quartal die Höhe des künftigen Zuschusses bestimmen.

Ganz ohne Bürokratie wird dies nicht ausgehen. Die Apotheker sollen mit dem Gesetz verpflichtet werden, für alle im Quartal abgegebenen Packungen verschreibungspflichtiger Fertigarzneimittel einen Anteil des Festzuschlags an den neuen Notdienst-Fonds selbst oder über ihre Rechenzentren abzuführen.

Apotheker hoffen auf wenig Bürokratie

Bei einer Anhörung am Dienstag im Gesundheitsministerium sei deutlich geworden, dass Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) das Gesetz zügig voranbringen möchte, sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) der "Ärzte Zeitung".

Mit der Grundkonstruktion des Regelwerks seien die Verbände einverstanden. Sie hofften dabei auf ein "verwaltungsschlankes Verfahren". (af)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Skizze eines alternativen Versorgungsmodells

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Interview zu den Empfehlungen

Allgemeinmediziner: „Die 24h-Blutdruckmessung ist nicht besonders praktikabel“

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung