Kommentar zur IGeL-Umfrage

Ohne jeglichen Erkenntnisgewinn

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Und es war mal wieder an der Zeit: Am Montag veröffentlichte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) medienwirksam die Ergebnisse seiner nicht repräsentativen Umfrage zu Selbstzahlerleistungen in der Praxis.

Basierend auf den Auskünften von rund 1500 Umfrageteilnehmern wurde - wie war es bei diesem Initiator anders zu erwarten! - wieder einmal gezeigt, wie schlecht es um die Patienten stehe, wenn sie raffgierigen Ärzten in der Praxis ausgesetzt seien, die nur ihren Geldbeutel im Blick haben und deshalb massiv Druck ausüben, damit Individuelle Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen werden.

Der auf die Vorstellung der Studie folgende, an neuen, evidenzbasierten Erkenntnissen arme, dagegen an bekannten, eminenzbasierten Argumenten reiche Schlagabtausch mit Schlagseite war für eine inhaltliche Weiterentwicklung der seit langem brodelnden IGeL-Diskussion keineswegs dienlich.

Hier wurde Mainstream geboten, Vorurteile fanden Bekräftigung, Patienten dürften danach nur noch weiter verunsichert werden - siehe das Medienecho, das sich auf die Seite der vzbv-Linie schlug.

Zielgerichtete Diskurse zur Optimierung einer Dilemma-Situation sehen anders aus.

Lesen Sie dazu auch: IGeL in der Kritik: Wortgefechte um Evidenz

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten