Quittung

Patienten wollen wissen, was der Doktor kostet

Die BKK PwC bietet ihren Versicherten bereits seit 2003 eine internetgestützte Patientenquittung. Ihr Fazit: Das Angebot wird rege genutzt.

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Die Patientenquittung listet detailliert Leistungen auf.

Die Patientenquittung listet detailliert Leistungen auf.

© K. Eppele/fotolia.com

KÖLN (iss). Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen haben durchaus Interesse daran, sich einen Überblick über die für ihre Versorgung abgerechneten Leistungen zu verschaffen. Das zeigt die Erfahrung der BKK PricewaterhouseCoopers (PwC).

Die Betriebskrankenkasse hat im Jahr 2003 als erste die internetgestützte elektronische Patientenquittung des E-Health-Unternehmens Careon eingeführt. "Das Angebot wird von unseren Versicherten breit genutzt", sagt Vorstand Lars Grein der "Ärzte Zeitung".

Die Daten über die abgerechneten Leistungen kommen über das InfoNet-System der Betriebskrankenkassen. Zunächst waren auf der Quittung die Daten von Apotheken, Krankenhäusern und Heilmittelerbringern zu lesen.

Inzwischen kann sich der Nutzer mit einer gewissen Zeitverzögerung auch eine Übersicht über die Kosten der ambulanten Arztbehandlungen verschaffen. Nach Angaben von Careon können jetzt 85 bis 90 Prozent der für die GKV abgerechneten Leistungen abgebildet werden.

Im nächsten Schritt sollen auch die Daten zur zahnärztlichen Versorgung dazu kommen. Zurzeit bieten zwölf Kassen ihren Versicherten die Patientenquittung von Careon an.

Die BKK der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC ist eine geschlossene Betriebskrankenkasse, sie hat knapp 20.000 Versicherte. "Viele gucken sich genau an, was für sie abgerechnet wurde", sagt Grein.

Kostenlose Gesundheitsakte für Versicherte

Vereinzelt komme es dann zu Rückfragen in der Arztpraxis, wenn der Patient etwas nicht genau verstanden hat oder wenn er denkt, dass die Abrechnung nicht stimmt.

Die Patientenquittung ist Teil einer versichertengeführten Gesundheitsakte, die die BKK PwC ihren Versicherten in Zusammenarbeit mit Careon bereits seit mehr als zehn Jahren zur Verfügung stellt. Grein: "Die Akte ermöglicht es den Versicherten, ihre eigenen Daten zu verwalten."

Neben der Patientenquittung bietet die Akte eine Reihe von Nutzungsmöglichkeiten. Die Versicherten könnten dort Angaben zu ihrer Medikation, chronischen Erkrankungen oder Allergien speichern, Behandlungsunterlagen hochladen oder Termine mit Erinnerungsfunktion eintragen.

Über die Akte können die Nutzer auch direkt Medikamente bei der Versandapotheke Sanicare bestellen. Das machen nach Angaben der Kasse immer mehr Versicherte.

"Alle Eingaben in die Akte erfolgen in einem anonymen geschützten Bereich", betont der Kassenvorstand. Die BKK PwC habe keinen Zugriff auf die Akte. Die Kasse liefere nur den technischen Support.

Die Gesundheitsakte kostet die Versicherten nichts. Das Angebot wird nach Angaben von Grein von rund 60 Prozent in Anspruch genommen.

Wenn die Versicherten die Kasse verlassen, wird ihre Akte nach einer Übergangsfrist von einem halben Jahr gelöscht. "Sie können sich die Inhalte vorher ausdrucken", sagt er.

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