Neurodermitis

Persönliche App-Assistentin mit Rat und Tat

Eine teledermatologisch ausgerichtete App soll Eltern den Behandlungsalltag ihrer an Neurodermitis erkrankten Kinder außerhalb der Arztpraxis erleichtern.

Veröffentlicht:

Berlin. Das Berliner Start-up Nia Health sorgt nach eigenen Angaben mit seiner teledermatologischen App Nia für ein Novum im deutschsprachigen Raum. Konkret soll die App nach Unternehmensangaben Eltern an Neurodermitis erkrankter Kinder bei der Erstellung eines Behandlungsplans in der Arztpraxis unterstützen, da es ihnen nicht selten an medizinischem Wissen fehle, um auch außerhalb des Behandlungszimmers bestmöglich mit der Krankheit umzugehen. Die App stelle den Betroffenen dank selbstlernender Algorithmen schnell einen individualisierten Behandlungsplan zur Verfügung.

Der behandelnde Arzt werde mittels Nia direkt in die teledermatologische Dienstleistung integriert. „Dank dieses ganzheitlichen Ansatzes geht Nia weit über die klassischen Tagebuch-Funktionen von App-Anbietern aus anderen Krankheitsfeldern hinaus“, erläutert Dr. Reem Alneebari, Mitgründerin von Nia Health. Die Dermatologin ist nach Unternehmensangaben selbst Mutter eines betroffenen Kindes.

App generiert Protokoll für Ärzte

Doch wie funktioniert Nia genau? Als persönliche Assistentin helfe die App den Betroffenen in der täglichen Interaktion durch unkompliziertes Aufzeichnen des Gesundheitsverlaufs, sich selbst bzw. das erkrankte Kind besser zu verstehen. Ein fachkundiger Report informiere den behandelnden Arzt übersichtlich und ausführlich über den Gesundheitsverlauf des Patienten. Dadurch entstehe für Betroffene und Ärzte eine fundierte Gesprächsgrundlage.

Patienten erhielten basierend auf ihren individuellen Gesundheitsdaten personalisierte, direkt umsetzbare und medizinisch validierte Empfehlungen – flexibel sowie zeitlich und örtlich ungebunden.

Die technologische Entwicklung des vom Bundeswirtschaftsministeriums geförderten EXIST-Projektes habe Ende 2018 in direkter Zusammenarbeit mit Betroffenen, der Charité sowie renommierten Klinikern begonnen. Laut Nia Health inteeressieren sich bereits einige gesetzliche und private Kassen sowie Kliniken im Rahmen von Kooperationsgesprächen für die App.

Die Selbsthilfeorganisation Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind (AAK) sowie der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung AGNES unterstützen die Weiterentwicklung von Nia, heißt es weiter. Orientierend am klinisch validierten und bewährten AGNES-Curriculum würden Patienten durch das starke inhaltliche Fundament der Applikation bestärkt und bekämen so wirksame Hilfe zur Selbsthilfe angeboten.

Die Nia-App ist seit dem 17. Dezember 2019 im App- und GooglePlay-Store in der Basisversion kostenlos erhältlich. Ab Februar sollen Patienten über die App als kostenpflichtige Zusatzleistung persönliche telemedizinische Beratung von Neurodermitis-Experten in Anspruch nehmen können. (maw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung