Tabakwerbeverbot

Philipp Morris gegen Totalverbot

Philipp Morris fürchtet, dass die Kommunikationsmöglichkeiten zu Rauchalternativen eingeschränkt werden.

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BERLIN. Der Tabakkonzern Philip Morris stemmt sich gegen Pläne für ein umfassendes Tabakwerbeverbot. Jörg Waldeck, Geschäftsführer in Deutschland, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir sind gegen ein totales Tabak- Außenwerbeverbot.“

Es wäre dann sehr schwierig, neue Produkte einzuführen, sagte er. „Verbraucher könnten sich nicht mehr über bessere Alternativen informieren. Das behindert die Transformation zu einem weniger schädlichen Tabakkonsum.“

Die Unionsfraktion im Bundestag hatte angekündigt, das internationale Abkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Tabakwerbeverbot umzusetzen. Dieses sieht das Verbot von Plakatwerbung und eine Einschränkung der Kinowerbung für Tabakprodukte vor. E-Zigaretten und womöglich auch Tabakerhitzer – hier ist Philip Morris derzeit weltweit Marktführer – sollen demnach aber ausgenommen werden.

Verboten ist Tabakwerbung etwa schon in Radio und Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften.

BÄK für komplettes Verbot

Dagegen hatte sich Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery bei der geplanten Erweiterung des Werbeverbots dafür ausgesprochen, es sollten auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer erfasst werden. Die große Koalition dürfe nicht auf halbem Weg stehen bleiben, sondern müsse endlich Nägel mit Köpfen machen, hatte der Präsident der Bundesärztekammer im April gesagt.

Notwendig sei ein umfassendes Werbeverbot für alle Rauchprodukte. Die gesetzliche Krankenversicherung müsse Milliarden aufwenden, um die Folgen des Rauchens zu bekämpfen.

Waldeck sagte, die Zulässigkeit der Werbung sollte sich zukünftig am Schadstoffgehalt von Tabakprodukten orientieren. Der Rauch einer Zigarette enthalte Nikotin sowie viele schädliche Chemikalien. Diese Toxine seien die Hauptursache mit dem Rauchen in Zusammenhang stehender Krankheiten. Tabakerhitzer enthalten Nikotin, erzeugen aber keinen Rauch. (dpa)

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