Johanniter

Rettungskräfte wegen demütigender Fotos gefeuert

Eigentlich sollten sie helfen, stattdessen sollen drei Rettungskräfte der Johanniter in Neuss demütigende Fotos von Patienten gemacht haben. Jetzt wurden sie gefeuert.

Veröffentlicht:

NEUSS. Drei Rettungsdienst-Mitarbeiter der Johanniter-Unfallhilfe in Neuss sollen makabere Fotos von hilflosen Patienten gemacht haben. Den Mitarbeitern sei fristlos gekündigt worden, zudem habe man Strafanzeige gegen sie erstattet, bestätigte ein Sprecher der Hilfsorganisation am Mittwoch. Es handele sich um zwei Rettungssanitäter und einen Rettungsassistenten.

Die Retter sollen sich einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge als Priester verkleidet und offenbar ohne Einwilligung der Patienten eine "letzte Ölung" mit einer Klobürste inszeniert haben. Zu den möglichen Motiven der Fotos wollten die Johanniter aus rechtlichen Gründen keine Stellung nehmen.

Ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erklärte, es werde wegen Beleidigung und der Verletzung von Persönlichkeitsrechten ermittelt. Den Fotos zufolge sei mit hilflosen alten Menschen ehrverletzend und "extrem respektlos" umgegangen worden.

Der Fall könnte außerdem ein Nachspiel vor dem Arbeitsgericht Mönchengladbach haben: Die drei Betroffenen haben gegen die Kündigung geklagt. (dpa)

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Kommentare
Dipl.-Med Wolfgang Meyer 13.02.201408:13 Uhr

Ein Abbild unserer Gesellschaft!

Es wundert nicht, wenn man den Umgang in der Gesellschaft mit Hilflosen und Schwachen in den letzten Jahren und Jahrzehnten verfolgt. Zusätzlich schlagen sich hier auch mangelnde Ausbildung und desolate menschliche Führung nieder. Das gibt es nicht nur bei den Johannitern. Solange vor der sich mehr und mehr verschlechternden Umgangsweise der Menschen unter-
und miteinander die Augen verschlossen bleiben, wird es nicht besser wer-
den. Schon in der Ausbildung werden grundlegende Aufgaben der Verantwort-
lichen vernachlässigt. Es geht auch hier, bei sozialen Diensten, vorder-
gründig um Gewinnmaximierung! Sich um unfertige, teilweise auch Menschen
mit gestörter Persönlichkeit zu kümmern, dafür ist keine Zeit!

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