Bilanz 2018

Roche legt auf beiden Beinen gleich stark zu

Roche hat sich 2018 einmal mehr gut entwickelt. Der MS-Antikörper Ocrelizumab absolvierte die erfolgeichste Einführung der Firmengeschichte.

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BASEL. Die Blockbusterschmiede der Welt heißt Basel: Während Novartis mit 15 Produkten über einer Milliarde (Dollar) Jahresumsatz nach Menge die Branche anführt, kann die benachbarte Roche mit zehn Blockbustern aufwarten, die voriges Jahr für fast 34 Milliarden Schweizer Franken standen. Das waren deutlich über die Hälfte des Konzernumsatzes, der 2018 um sieben Prozent auf rund 56,8 Milliarden Franken (49,8 Milliarden Euro) zunahm.

Damit konnten auch Umsatzeinbußen infolge der in europäischen Märkten inzwischen merklich anschwellende Nachahmerkonkurrenz für die Krebsmittel Herceptin® (Trastuzumab) und MabThera® (Rituximab) kompensiert werden.

Die Konzerndivision „Pharma“ erlöste 2018 mit 44 Milliarden Franken sieben Prozent mehr. Die Division „Diagnostics“ verbesserte sich in gleicher Größenordnung auf 12,9 Milliarden Franken Umsatz. Günstig auf die Ertragslage wirkte sich auch die US-Steuerreform aus, so dass Roche netto mit 10,9 Milliarden Franken 23 Prozent mehr als im Vorjahr verdiente.

Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung am 5. März lautet 8,70 Franken je Aktie. Das wäre die 32. Erhöhung in Folge, heißt es. Wachstumstreiber waren, wie CEO Severin Schwan am Donnerstag in Basel berichtete, insbesondere das neue MS-Mittel Ocrevus® (Ocrelizumab) sowie die Krebsmedikamente Perjeta® (Pertuzumab), Tecentriq® (Atezolizumab) und Alecensa® (Alectinib).

Ocrevus®, dass sowohl zur Behandlung schubförmiger als auch primär progredienter MS zugelassen ist, hat mit Verkäufen von 2,4 Milliarden Franken im ersten vollständigen Geschäftsjahr den Vorjahresumsatz fast verdreifacht und sei damit „die bislang erfolgreichste Produkteinführung in der Geschichte von Roche“.

Hauptprodukt ist wie gehabt Herceptin®, dessen Gesamtumsatz um ein Prozent auf knapp sieben Milliarden Franken zunahm. In Europa, wo der Patentschutz abgelaufen ist, gingen die Verkäufe um 16 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken zurück.

2019 dürfte die Geschäftsdynamik eher etwas nachlassen: Konzernchef Schwan stellt nurmehr „ein Verkaufswachstum im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen“ in Aussicht. Der Gewinn soll sich je Aktie in gleicher Größenordnung verbessern.

Ebenfalls am Donnerstag meldete Roche, zwei Phase-III-Studien („CREAD I und II“) mit Crenezumab gegen frühen Alzheimer einzustellen. Die Entscheidung sei nach einer Zwischenauswertung gefallen, aus der man habe schließen müssen, dass der Anti-Amyloid-Antikörper den primären Endpunkt (Symptomverbesserung) nicht erreichen wird. (cw)

Roche 2018

  • Umsatz: 56,8 Mrd. Franken (+7,0 %). Davon Pharma: 44 Mrd. (+7,0 %); Diagnostics: 12,9 Mrd. (+7,0 %)
  • Überschuss: 10,9 Mrd. Franken (+23 %)
  • Top 3 Produkte:Herceptin® (Trastuzumab, Krebs) 7,0 Mrd. Franken (+1,0 %) Avastin® (Bevacizumab, Krebs) 6,8 Mrd. Franken (+3,0 %) MabThera® (Rituximab, Krebs) 6,8 Mrd. Franken (-8,0 %)
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