COVID-19

SARS-CoV-2-Impfeffekt wahrscheinlich: Rate der Klinikeinweisungen sinkt

Seit Ende Februar ist die Rate der Klinikeinweisungen wegen Corona konstant geblieben – bei den bereits geimpften älteren Bundesbürgern sind die Einweisungen sogar deutlich zurückgegangen.

Von Ulrike von Leszczynski Veröffentlicht:
Das Impfen der älteren Menschen in Deutschland trägt offenbar erste Früchte: Die Zahl der Klinikeinweisungen wegen COVID ist in dieser Gruppe deutlich zurückgegangen.

Das Impfen der älteren Menschen in Deutschland trägt offenbar erste Früchte: Die Zahl der Klinikeinweisungen wegen COVID ist in dieser Gruppe deutlich zurückgegangen.

© Melinda Nagy/stock.adobe.com

Berlin. Das schnelle Impfen alter Menschen in Deutschland in der Pandemie hat augenscheinlich positive Effekte auf Klinikeinweisungen. Nach den Daten des Robert Koch-Instituts stieg der Anteil der Einweisungen wegen COVID in Kliniken seit Ende Februar nicht mehr an. Er verharrte bei sieben bis acht Prozent der gemeldeten Infizierten. Nachmeldungen seien für die aktuell niedrigste Zahl von vier Prozent nicht auszuschließen, teilte das RKI auf Anfrage mit.

Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der ersten Welle hatte der Anteil der Klinikeinweisungen bei bis zu zwanzig Prozent der zu diesem Zeitpunkt gemeldeten Infizierten gelegen, bei der zweiten Welle bei bis zu zwölf Prozent. Dieser bereits niedrigere Wert hatte nach Einschätzung von Gesundheitsmanagern mit Lehren aus der ersten Welle und mit Fortschritten beim Vermeiden schwerer Krankheitsverläufe zu tun.

Die Corona-Infektionen bei den über 80-jährigen seien im Vergleich zur zweiten Welle nun aber erheblich zurückgegangen, heißt es beim RKI. So lagen die wöchentlichen Inzidenzen zuletzt bei den 80- bis 90-Jährigen zwischen 60 und 74 pro 100.000 Einwohner – und damit deutlich niedriger als in allen anderen Altersgruppen. Das sei eigentlich nur durch die Wirkung der Impfung in dieser Altersgruppe zu erklären, hieß es auf Nachfrage beim RKI. Da diese Gruppe früher einen Großteil der hospitalisierten Fälle ausgemacht habe, erkläre sich auch die aktuell viel niedrigere gesamte Hospitalisierungsrate.

Mehr Jüngere auf Intensivstationen

In den jüngeren Altersgruppen (35 bis 59 Jahre) seien aber mindestens genauso viele Patienten in der dritten Welle ins Krankenhaus gekommen wie in der zweiten. Sie müssten meist auch länger dort bleiben als früher, insbesondere bei einer Versorgung auf Intensivstationen.

Dort liegen nach dem Register von Intensivmedizinern und RKI aktuell immer noch rund 5000 Menschen, mehr als die Hälfte (58 Prozent) muss künstlich beatmet werden. Auch Intensivmediziner bemerken, dass ihre Patienten im Vergleich mit den ersten Wellen „immer jünger“ werden. (dpa)

Mehr zum Thema

Medizintechnik

Erstmals in Leipzig künstliches Herz implantiert

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer