Umbruch beim Bereitschaftsdienst

SWR: Mehr Patienten in Notaufnahmen nach Schließung von Notfallpraxen

Medien berichten über hohe Patientenzahlen in einzelnen Notaufnahmen in Baden-Württemberg. Das wird mit der Schließung von Notfallpraxen durch die KV in Verbindung gebracht.

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Stuttgart. Nachdem die KV Baden-Württemberg sieben Notfallpraxen dauerhaft geschlossen hat, suchen mehr Patienten die Notaufnahmen auf, obwohl sie nicht akut schwer erkrankt sind, berichtet der SWR am Freitag.

Verwiesen wird unter anderem auf Erfahrungen am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim im Main-Tauber-Kreis. Jürgen Weigand, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, berichtet, im Vorjahr seien 60 Prozent der Patienten, die in die Notaufnahme kamen, keine Notfälle gewesen. Im Jahr 2021 habe der entsprechende Wert noch bei 47 Prozent gelegen. Weigand wird vom SWR mit den Worten zitiert, Patienten würden mit verstauchten Gelenken, Schwellungen, Rückenschmerzen oder Durchfall in der Notaufnahme vorstellig.

In Folge der Schließung der Notfallpraxis in Künzelsau im Hohenlohekreis berichtet der ärztliche Leiter der Notaufnahme am Hohenloher Krankenhaus Öhringen, Wolf Bakaus, von einem „regelrechten Ansturm“. Zwar habe der Zulauf inzwischen abgenommen, dennoch seien die Wartezeiten lang, heißt es in dem Bericht.

Die KV Baden-Württemberg hat nach dem Poolärzte-Urteil des Bundessozialgerichts mehrere Notfallpraxen vorübergehend, inzwischen sieben derartige Einrichtungen aber dauerhaft geschlossen. Derzeit arbeitet die KV an einer grundlegenden Überarbeitung des Bereitschaftsdienstes.

Der Sozialverband VdK hatte Ende März Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) aufgerufen, via Rechtsaufsicht dafür zu sorgen, dass die Versorgung auf dem Land sichergestellt bleibe. (fst)

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