Medizinprodukte

Schärfere Kontrollen beschlossen

Veröffentlicht:

BRÜSSEL. Nach dem Skandal um Brustimplantate in Frankreich, von dem auch Tausende Frauen in Deutschland betroffen waren, hat die EU-Kommission nun schärfere Kontrollen von Medizinprodukten beschlossen.

Demnach sollen künftig unangekündigte Kontrollen, Probenahmen und Produktionsüberprüfungen in herstellenden und verarbeitenden Betrieben in der gesamten EU erfolgen.

Davon betroffen sind Medizinproduktehersteller von rund 10.000 Produktarten wie Brustimplantaten (PIP), Prothesen, Pflaster und Verbandmittel bis hin zu Herzschrittmachern.

Unangekündigte Betriebsbesichtigungen

Dabei obliegt es zunächst den Mitgliedstaaten, Aufsichtsstellen zu benennen, die in regelmäßigen Abständen lückenlose Kontrollen von verwendeten Materialien, der Qualität ihrer Verarbeitung und der medizinischen Endprodukte vornehmen.

In unangekündigten Betriebsaudits sollen nach dem Zufallsprinzip auch die Kontrollstellen ihrerseits einer Kontrolle unterzogen werden, um illegale Machenschaften im Kontroll- und Zertifizierungswesen zu verhindern.

Um auch die Verfälschung von Rohmaterialien wie beim PIP-Skandal eines französischen Herstellers zu unterbinden, soll künftig auch eine Materialmengenkontrolle der eingehenden und verarbeiteten Rohmaterialien erfolgen.

"Mit den beschlossen Maßnahmen wird die Sicherheit von Medizinprodukten weiter erhöht und werden Gesundheitsrisiken für die EU-Bürger vermindert", sagte EU-Verbraucherkommissar Neven Mimica. (taf)

Mehr zum Thema

„Linke Tasche, rechte Tasche“

Labore kritisieren Honorarbeschluss als unfair

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen