Kommentar
Schweinegrippe-Impfung: Auf die Ärzte kommt es jetzt an
Wenn nun die Impfkampagne gegen die Schweinegrippe beginnt - in manchen Bundesländern etwas später -, dann wird die Frage "Impfen oder nicht?" endlich auf eine andere Ebene gezogen, heraus aus dem aufgeregten öffentlichen Diskurs. Vor allem in den Ländern, in denen Hausärzte die meisten Impfungen übernehmen sollen, rückt das Arzt-Patienten-Verhältnis in den Vordergrund.
Es sind jetzt die Ärzte in den Praxen, die aus der Kakophonie teils widersprüchlicher Stimmen auch aus der Ärzteschaft die Botschaften für die Patienten herausfiltern müssen. Zu beneiden sind sie nicht um den Job. Aber wer noch nicht das Vertrauen in staatliche Institutionen wie das Paul-Ehrlich-Institut oder das RKI verloren hat, kann sich mit gut belegten Informationen - so weit zu diesem Zeitpunkt möglich - eigentlich ganz gut versorgt fühlen.
Eine andere Frage ist die der Organisation: Impfstoff wird in 10er-Gebinden geliefert, der nach Öffnung innerhalb von 24 Stunden verimpft werden muss. Das wird nur über Impfsprechstunden gehen, möglicherweise organisiert über Recall-Aktionen, in denen vor allem Risikopatienten aktiv auf die Impfung angesprochen werden. Letztlich wird jeder für sich durchkalkulieren müssen, ob sich so etwas am Ende auch rechnet.
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