Praxis-EDV

Software für Infos zum Zusatznutzen von Arzneimitteln erst ab Oktober

Die frühe Nutzenbewertung neuer Medikamente wird wohl erst im dritten Quartal in der Arzneimittelverordnungssoftware enthalten sein. Die Umsetzung der Vorgaben des GBA hat sich verzögert.

Veröffentlicht:
Welchen Zusatznutzen ein Medikament bringt, sollte das neu integrierte Arzneiinformationssystem in der Praxissoftware eigentlich ab Juli zeigen. Die Implementation verzögert sich jedoch.

Welchen Zusatznutzen ein Medikament bringt, sollte das neu integrierte Arzneiinformationssystem in der Praxissoftware eigentlich ab Juli zeigen. Die Implementation verzögert sich jedoch.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Berlin. Strukturierte Informationen zur frühen Nutzenbewertung von neuen Arzneimitteln werden voraussichtlich erst ab Oktober in der Arzneimittelverordnungssoftware für die niedergelassenen Ärzte verfügbar sein. Darüber hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am Donnerstagabend berichtet.

In der Arzneimittelinformationen-Verordnung (EAMIV) war ein Start der Software für Juli vorgesehen. Als Grund für die Verzögerung führt die KBV vor allem die späte Veröffentlichung der Testdatensätze durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) an. Dabei bezieht sie sich auf Auskünfte der Softwarehäuser. Jetzt soll laut KBV die Umsetzung spätestens zum dritten Quartal erfolgen.

Aus Verspätung soll Ärzten kein Nachteil entstehen

Aufgrund der Verzögerung sollen nach Angaben der KBV für die Vertragsärzte keinerlei Nachteile oder Sanktionen entstehen. Der GKV-Spitzenverband habe gegenüber der KBV zugesichert, dass er seine Mitgliedskassen dementsprechend informieren werde.

Im Vorfeld der Verordnung hatte es einen regen argumentativen Austausch über das Vorhaben gegeben, bei der ärztlicherseits Bedenken geäußert wurden, da die Software auch zur wirtschaftlichen Verordnungssteuerung genutzt werden könnte.

Bis zur flächendeckenden Umsetzung der frühen Nutzenbewertung in der Arzneimittelverordnungssoftware sollen laut KBV weiterhin die PDF-Dokumente der Beschlüsse zur frühen Nutzenbewertung in der Software hinterlegt sein.

Umfangreiche, aber strukturierte Informationen

In der neuen Software soll den Ärzten angezeigt werden, ob und in welchem Ausmaß das jeweilige Arzneimittel einen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie aufweist. Auch über die Ergebnisse der klinisch relevanten Endpunkte, die zum Beschluss des G-BA geführt haben, sollen die Ärzte übersichtlich informiert werden, ebenso über Anwendungsgebiete und Patientensubgruppen. Nicht zuletzt soll es eine Zusammenfassung der tragenden Gründe des GBA-Beschlusses geben.

Die frühe Nutzenbewertung gibt es seit dem 1. Januar 2011. Bei der Markteinführung eines neuen Arzneimittels müssen die Hersteller belegen, ob und in welchem Ausmaß ihr Produkt einen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie hat. (syc)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an