Bayer

Spekulationen über baldigen Vergleich im Glyphosat-Streit

Die Hoffnung auf einen Vergleich im Streit um die angeblichen Krebsgefahren des glyphosathaltigen Unkrautvernichters des von Bayer übernommenen Monsanto wächst. Das macht sich auch an der Börse bemerkbar.

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Bayer Kreuz am Werk in Wuppertal: Auf dem Chemie- und Pharmakonzern Bayer lastet nach wie vor der Streit um angebliche Krebsgefahren von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat.

Bayer Kreuz am Werk in Wuppertal: Auf dem Chemie- und Pharmakonzern Bayer lastet nach wie vor der Streit um angebliche Krebsgefahren von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat.

© Oliver Berg/dpa

New York. Spekulationen über einen nahenden Milliardenvergleich im Glyphosatstreit haben am Freitag den Aktienkurs des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer beflügelt. Mit einem Kursplus von mehr als 3 Prozent gehörte das Unternehmen am Freitagvormittag zu den größten Gewinnern im Dax.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Donnerstagabend unter Berufung auf mit den Vergleichsverhandlungen vertraute Personen berichtet, dass der Leverkusener Konzern den seit Jahren schwelenden Streit um angebliche Krebsgefahren von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat in den USA möglicherweise für zehn Milliarden Euro beilegen könne.

Mediation „gewissenhaft und zielorientiert“

In einigen Diskussionen hätten Bayer-Anwälte gesagt, das Unternehmen werde acht Milliarden Dollar für die Lösung der aktuellen Fälle beiseite legen und zwei Milliarden für künftige Klagen reservieren, berichtete Bloomberg. Den Kreisen zufolge stehe die Summe aber noch nicht fest und könne sich im Zuge der Gespräche ändern.

Ein Bayer-Sprecher wollte sich nicht zu dem genannten Volumen äußern. Er betonte gegenüber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aber, dass die Mediation „gewissenhaft und zielorientiert“ fortgesetzt werde. Einen Zeitplan gebe es dabei ebenso wenig wie die Gewissheit für ein Gelingen.

Mediator „verhalten optimistisch“

Erst in der vergangenen Woche hatte der in dem Rechtskonflikt um angebliche Krebsgefahren von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat vermittelnde Mediator Ken Feinberg sich „verhalten optimistisch“ gezeigt, dass innerhalb etwa eines Monats eine Einigung erzielt werden könnte.

Bayer hatte 2018 60 Milliarden Dollar für den US-Saatgutriesen Monsanto bezahlt – und sich damit auch Rechtsrisiken ins Haus geholt. Die ersten drei US-Prozesse wegen angeblich krebserregender Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto hatte Bayer verloren und hohe Schadenersatz-Urteile in den ersten Instanzen kassiert.

Bayer geht gegen Schuldsprüche vor

Der Konzern hat die Schuldsprüche jedoch angefochten und erhielt in einem Berufungsverfahren zuletzt Unterstützung von der US-Regierung, deren Umweltbehörde EPA das umstrittene Pflanzengift Glyphosat nicht als krebserregend einstuft.

Die meisten Analysten erwarten, dass sich der Konzern über kurz oder lang auf einen Vergleich mit den Klägern in den USA einigt. Darauf dringen auch die Gerichte. (dpa)

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