Rhön-Klinikum AG

Sperrminorität denkbar knapp gekippt

Beim Klinikkonzern Rhön sind wieder alle Möglichkeiten offen: Die Hauptversammlung beschloss am Mittwochabend, die zehn-prozentige Sperrminorität abzuschaffen.

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BAD NEUSTADT. Nachdem Wettbewerber Asklepios kürzlich vom Kartellamt Grünes Licht für die Übernahme von mehr als zehn Prozent der Rhön-Aktien erhalten hatte, bestand bei den übrigen Rhön-Aktionären nun offenbar größere Bereitschaft, die 90-Prozent-Schwelle für wichtige Konzernentscheidungen über Bord zu werfen.

Sie war auch die Klippe, an der im vorigen Jahr der von Konzerngründer Eugen Münch befürwortete Merger mit der Fresenius-Kliniksparte Helios scheiterte.

Künftig, so befanden jetzt die Anteilseigner auf Antrag des schwedischen Pensionsfonds Alecta, sind für wichtige Entscheidungen nurmehr 75 Prozent Zustimmung des Aktienkapitals erforderlich.

"Nicht mehr zeitgemäß"

Die 90-Prozent-Regelung sei "nicht mehr zeitgemäß und könnte zu einer Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten der Rhön-Klinikum AG führen", hieß es in der Begründung des Antrages. Alecta ist mit 9,9 Prozent zweitgrößter Rhön-Aktionär hinter der Münch-Familie.

Die Zustimmung zur Satzungsänderung war insofern eng, als noch ein letztes Mal ein Votum gegen die alte Sperrminorität zustande kommen musste. 9,46 Prozent stimmten am Ende dagegen - zu wenig.

Unterdessen teilte Rhön am Donnerstag mit, der Medizintechnikhersteller B. Braun wolle sich mit dem Hauptversammlungsbeschluss nicht abfinden und habe Anfechtungsklage dagegen angekündigt.

B. Braun hatte während der Übernahmeofferte von Fresenius für Rhön ebenfalls Aktien erworben und hält derzeit fünf Prozent des Aktienkapitals der Rhön AG. (cw)

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