Stada leitet neue Preissenkungsrunde ein

BAD VILBEL (HL). Der Generika-Hersteller Stada AG wird zum 1. Januar 2009 die Preise seiner rezeptpflichtigen Arzneimittel so weit senken, dass sie stets zu den drei am Markt preisgünstigsten Präparaten zählen.

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Stada setzt damit im schon jetzt hart umkämpften Generika-Markt auf einen noch aggressiveren Verdrängungswettbewerb. Für Ärzte und Apotheker soll die neue Preispolitik mit folgenden Botschaften verbunden werden, so Stada-Geschäftsführer Jens Peter Schütz im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung":

  • Ärzte sollen eine Chance haben, ihre Therapiehoheit bei der Verordnung von Generika zurückzugewinnen. Sie sollen auf dem Kassenrezept das Aut-idem-Kreuz machen können (und damit die Substitution durch den Apotheker ausschließen), ohne das Risiko einzugehen, wegen unwirtschaftlicher Verordnungsweise in Regress genommen zu werden.
  • Für Apotheker bedeutet die Preissenkung, dass sie bei der Abgabe eines Arzneimittels, das der Arzt generisch verordnet hat oder dessen Substitution er nicht ausgeschlossen hat, stets auch das Stada-Präparat auswählen können, ohne ein Retaxierungsrisiko einzugehen.

Vor allem für chronisch kranke Patienten werde damit die Option geschaffen, so Schütz, dass sie kontinuierlich wieder dasselbe Arzneimittel erhalten. Damit könne die Compliance verbessert werden. Angesichts des Regressdrucks, den Ärzte empfinden, wird zu fast 90 Prozent die Substitution durch Apotheker zugelassen. Nur Urologen, Neurologen und Psychiater kreuzen auf dem Rezept zu etwa 30 Prozent das Autidem-Kästchen an. Bei konstantem Absatz kostet Stada die Preissenkungsrunde 43 Millionen Euro. Um diesen Betrag werden die Kassen mindestens entlastet. Aufgrund der neuen Preisstrategie erwartet Stada allerdings Absatzzuwächse.

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