Steigende Zinsen? Kreditnehmer können vorbauen

Kommt in diesem Jahr eine Zinswende nach oben? Die Signale sind noch widersprüchlich. Wer bald in Immobilien investieren will, kann sich langfristig günstige Konditionen für Kredite sichern.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (ger). In den Zentralen vieler Notenbanken wird angesichts einer robust laufenden Konjunktur, einer stark aufgeblähten Geldmenge und steigender Energiekosten die Gefahr einer Inflation wieder als realistisch angesehen.

Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass die Europäische Zentralbank im Laufe dieses Jahres den Leitzins deutlich erhöht, um gegenzusteuern. Das wiederum würde nach Jahren sehr niedriger Zinsen zu einer Wende auch bei den Zinsen für Hypotheken und Baukredite führen. Viele Experten erwarten inzwischen einen allmählichen Anstieg der Hypotheken-Zinsen.

Für Immobilienbesitzer und solche, die es werden wollen, könnte es sich daher auszahlen, wenn sie sich rechtzeitig dauerhaft die aktuell noch historisch niedrigen Zinsen sichern - für die Aufnahme oder bald fällige Ablösung einer Hypothek oder auch für Modernisierungsmaßnahmen.

Die Sicherung niedriger Darlehenszinsen kann relevante Einsparungen bringen: Bei einer Steigerung des Zinssatzes um 0,5 Prozentpunkte haben Kreditnehmer bei einem Darlehen über 250.000 Euro Mehrkosten von rund 1250 Euro im Jahr.

"Bis zu vier Jahre vor Ende der Kreditlaufzeit kann es sich auszahlen, sich über Forward-Darlehen niedrige Zinsen für später zu sichern", sagt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung bei der Deutschen Bank.

Eine weitere Option, sich für viele Jahre eine günstige Refinzanzierung zu sichern, ist die Besparung eines Bausparvertrags. Die Verträge können in einem Umfeld steigender Zinsen nicht nur für die Ablösung eines Hypothekenkredits in einigen Jahren sinnvoll sein, sondern sie bieten auch die Möglichkeit, für fällige Investitionen zur Modernisierung oder zur Sanierung von Gebäuden oder Wohnungen Geld beiseite zu legen.

In den kommenden Jahren dürften sich angesichts steigender Kosten für Strom, Gas und Öl vor allem Investitionen in Wärmedämmung, gut isolierte Fenster und andere Energiesparmaßnahmen lohnen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der 2009 in Kraft getretenen Energieeinsparverordnung (EEV).

Da sich die Bundesregierung hohe Ziele für einen reduzierten Energieverbrauch in Deutschland gesetzt hat, gibt es gerade für solche Investitionen auch Förderprogramme, teilweise in Form von vergünstigten Darlehen, teilweise auch als Zuschüsse. Roos: "Eine langfristige Planung und auch eine Beratung durch Experten zahlen sich gerade hier auf jeden Fall aus."

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung