Streuung bringt Aktionären höhere Chancen

Welche Aktien gehören in ein gut strukturiertes Depot? Die "Ärzte Zeitung" gibt Tipps zum Kauf von Wertpapieren und lädt zusammen mit der DAB bank zum Depot-Check ein.

Von Richard Haimann Veröffentlicht:
Im Depot sollten Papiere verschiedener Unternehmen sein.

Im Depot sollten Papiere verschiedener Unternehmen sein.

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Mit dem Kauf von Aktien werden Anleger Miteigentümer an Unternehmen. Die Entwicklung ihres Vermögens hängt somit vom Wohl - und Wehe - der Gesellschaften ab. "Deshalb sollte das für die Aktienallokation vorgesehene Kapital in einem Depot auf Papiere mehrerer Unternehmen aus diversen Branchen gestreut werden", rät Arnim E. Kogge, Leiter Private Banking beim Bankhaus Ellwanger & Geiger.

Dahinter steht der Gedanke, dass oft ganze Wirtschaftszweige gemeinsam in eine Krise geraten können. "Hat ein Anleger sein Kapital lediglich über Aktien mehrerer Automobilhersteller gestreut, ist sein Geld nicht geschützt, wenn der Fahrzeugabsatz wie jetzt weltweit zurückgeht", nennt Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, ein Beispiel.

Ärzten, die wegen ihrer hohen beruflichen Belastung wenig Zeit für die Verwaltung ihres Aktiendepots haben, raten beide Experten zu Papieren von Energie- und Versorgungsunternehmen wie Royal Dutch Shell, Total, Enel, E.ON und RWE. "Mit dem weiteren Anstieg der Weltbevölkerung und der wirtschaftlichen Aufholjagd in China, Indien und Lateinamerika wird der Bedarf an Erdöl, Erdgas und regenerativen Energien kontinuierlich weiter wachsen", sagt Hellmeyer. Darüber hinaus erwartet der Chefvolkswirt langfristig einen weiteren Anstieg der Nachfrage nach Düngemitteln für die Nahrungsproduktion. Hersteller wie K+S, Lanxess und Degussa dürften profitieren.

Kogge rät, auch Gesundheitsaktien wie Bayer und Rhön Klinikum ins Depot zu legen. "Durch die Überalterung der Bevölkerung wird der Bedarf an pharmazeutischen Produkten und Pflegeeinrichtungen weiter zunehmen." Auch Biotechnologieaktien dürften von dieser Entwicklung profitieren.

Bei der Aktienauswahl sollten Anleger zwischen Wachstums- und dividendenstarken Werten unterscheiden, sagt Hellmeyer. Wachstumswerte bieten die Chance, in relativ kurzer Zeit hohe Kursgewinne erzielen zu können. "Allerdings enden diese Trends häufig sehr schnell wieder", weiß der Experte.

Das beste Beispiel dafür war der Telekommunikationsboom zur Jahrtausendwende. Der Aktienkurs der Deutschen Telekom stieg innerhalb weniger Jahre um mehr als 800 Prozent auf über 100 Euro. Das Papier des Handy-Herstellers Nokia verdreifachte sich binnen eines Jahres auf über 60 Euro. Heute notieren beide Werte unter zehn Euro.

Allerdings beträgt die Dividendenrendite von Nokia auf dem gegenwärtigen Kurs nur rund 3,4 Prozent. Bei der Deutschen Telekom sind es dagegen mehr als acht Prozent. "Die Telekomaktie hat sich von einem Wachstumswert zu einem reinen Dividendenpapier entwickelt", sagt Hellmeyer. Für eine langfristige Kapitalanlage sei der Wert damit absolut geeignet. "Telekommunikationsdienstleistungen sind aus unserer modernen Welt nicht mehr wegzudenken", erwartet der Volkswirt keinen Rückgang der Ausschüttungen in den kommenden Jahren.

Gegenwärtig sei nicht der beste Zeitpunkt, um in Aktien zu investieren, meinen Hellmeyer und Kogge übereinstimmend. Sie gehen davon aus, dass die Börsennach der im März begonnenen scharfen Erholung im nächsten Jahr deutlich fallen werden. "Der Dax könnte dann wieder unter der Marke von 5000 Punkten notieren", sagt Hellmeyer. Dann sei die Zeit reif, um massiv in den Markt einzusteigen. Kogge: "Mit dem Dämpfer werden sich ideale Kaufgelegenheiten auftun."

Lesen Sie nächste Woche: Wie Sie mit Tages- und Festgeld Ihr Geld sicher anlegen.

Lesen Sie dazu auch: Eckdaten zum Depot-Check

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