Datenschutzmängel

TK legt Kooperation mit Ada Health auf Eis

Die Techniker Krankenkasse reagiert auf den Vorwurf von gravierenden Datenschutzmängeln in der digitalen Gesundheitsanwendung.

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Der Vorwurf eines ungenügenden Datenschutzes setzte Ada Health seit Oktober unter Druck.

Der Vorwurf eines ungenügenden Datenschutzes setzte Ada Health seit Oktober unter Druck.

© Ada Health

Neu-Isenburg. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat die Reißleine gezogen, und die Kooperation mit der Ada Health GmbH, dem Betreiber der gleichnamigen Gesundheits-App, „bis auf Weiteres“ beendet. Grund für den Schritt ist nach Angaben der TK der seit Anfang Oktober im Raum stehende Vorwurf, Ada Health habe personenbezogene Gesundheitsdaten sowohl an Facebook als auch an den US-Dienstleister Amplitude übertragen. Der IT-Sicherheitsexperten Mike Kuketz und das Computermagazin „c‘t“ hatten die Datenschutzmängel in der Gesundheitsanwendung seinerzeit offengelegt.

Die TK hat nach eigener Aussage daraufhin einen IT-Sicherheitsdienstleister beauftragt, den Sachverhalt zu überprüfen. Dieser habe die Vorwürfe jedoch bis heute nicht vollständig ausräumen können, daher nun das vorläufige Ende der Zusammenarbeit.

Wo liegt der Fehler?

Bereits mit Einleiten der Überprüfungsmaßnahmen nach eigenen Angaben veranlasst, dass „alle Verlinkungen zu TK-Angeboten in der Ada-App entfernt werden“.

Ada Health bestätigt auf Nachfrage, sich bereits im Oktober mit der TK darauf geeinigt zu haben, „die Kooperation bis auf Weiteres ruhen zu lassen“.

Ein Sprecher von Ada Health führt das vorläufige Ende der Zusammenarbeit auch auf Missverständnisse in der öffentlichen Diskussion zurück, in der „vieles durcheinander“ geht. „Das führt natürlich auch zu Druck auf Kooperationen zwischen etablierten Institutionen und Anbietern digitaler Gesundheitsanwendungen“, so Jörres. Für den E-Health-Standort Deutschland sei es wichtig, das Verständnis der technologischen Zusammenhänge bei allen Beteiligten zu schärfen.

Ada weist Vorwürfe zurück

Ada betont weiterhin, dass Dritte nie Zugriff auf die persönlichen Gesundheitsinformationen der Anwender hatten. Die Zusammenarbeiten sei notwendig, um die Patientensicherheit zu gewährleisten und das Produkt für alle Nutzer weiterhin zu verbessern. „Wir haben rechtlich bindende Verträge mit allen Anbietern, um den Schutz und die Sicherheit von Nutzerdaten zu gewährleisten.“

Auf Druck der öffentlichen Debatte um das Unternehmen, werde man künftig Nutzer transparenter über Datenschutz und Datensicherheit informieren. (mu)

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