Telemedizin für die Heimdialyse

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BERLIN (ava). Das Ministerium für Bildung und Forschung fördert ein Forschungsvorhaben des Vivantes-Klinikums bis März 2012 mit mehr als einer halben Million Euro. Kernstück des Projekts ist eine telemetrisch unterstützte Heimdialyse, die unter der Leitung der Klinik für innere Medizin/ Nephrologie entwickelt wird.

Ein Sensor-Armband überwacht die Bauchfelldialyse und überträgt die Daten elektronisch an den behandelnden Arzt. Die Erforschung und Entwicklung von Lösungen, die älteren Menschen ein längeres selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen, ist Ziel des Projekts "SmartSenior - Intelligente Dienste und Dienstleistungen für Senioren", zu dem auch dieses Heimdialyse-Projekt gehört.

Insgesamt gibt es rund 70 000 Dialysepatienten in Deutschland, davon werden rund 95 Prozent dreimal wöchentlich in Dialysezentren hämodialysiert, gut 3500 Patienten nutzen nach Angaben von Vivantes die schonende Therapieform der Peritonealdialyse im häuslichen Umfeld. Bislang wird die häusliche Peritonealdialyse bevorzugt bei jüngeren Patienten eingesetzt, da sich mit dieser Methode soziale Integration und Berufstätigkeit besser vereinbaren lassen.

Das System der telemetrisch-assistierten Peritonealdialyse wird aus mehreren Modulen bestehen, die individuell an die Bedürfnisse des Patienten anpassbar sind. Die telemedizinischen Module sollen Vitaldaten mittels moderner Sensorik und Gerätetechnik erfassen. Das System speist diese Daten zusammen mit den Behandlungsdaten des Dialysegerätes in eine elektronische Krankenakte ein. Bei gesundheitlichen oder technischen Problemen benachrichtigt ein Alarmsystem automatisch den behandelnden Arzt, der dann direkt per Videokonferenz Kontakt mit dem Patienten aufnehmen kann.

Die telemetrisch-assistierte Peritonealdialyse (TAPD) wird mit mehreren Partnern entwickelt, die Federführung hinsichtlich medizinischer Aspekte liegt bei Vivantes, hinsichtlich der technischen Aspekte bei der Siemens AG. Darüber hinaus sind das Telemedizin-Centrum der Charité (TMCC), die Prisma GmbH, die Tembit Software GmbH, das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), die AIS GmbH und die ClinPath GmbH aktiv an der Entwicklung beteiligt.

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