Unternehmen wollen Projekt zur neuen Karte voranbringen

BERLIN (ger). Die Industrie drückt bei der Umsetzung der elektronischen Gesundheitskarte aufs Tempo. Die Telematikinfrastruktur, die alle Akteure im Gesundheitswesen miteinander vernetzen soll, müsse noch in dieser Legislaturperiode in Betrieb genommen werden. Das fordern mehrere am Projekt beteiligte Unternehmen in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP).

Veröffentlicht:
Mobiles Kartenterminal für die eGK: Die Industrie hat viel investiert. © Sagem Monétel

Mobiles Kartenterminal für die eGK: Die Industrie hat viel investiert. © Sagem Monétel

© Sagem Monétel

Inzwischen haben sich auch Kassenvertreter der Startregion Nordrhein geäußert: "Der Zeitplan ist über den Haufen geworfen", so Wilfried Jacobs, Vorstandschef der AOK Rheinland/Hamburg, in einem Gespräch mit der dpa.

Der Brief zur Entwicklung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), der der "Ärzte Zeitung" vorliegt, ist unter anderem unterschrieben von Vorständen und Geschäftsführern der Unternehmen CompuGROUP, T-Systems, MedatiXX, ICW und Cisco Systems. In dem Schreiben, das auch an KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller und an Dr. Doris Pfeiffer vom GKV-Spitzenverband gerichtet ist, stellt die Initiative fünf Thesen zur Umsetzung der eGK auf.

Die Branche sei weiter für das Projekt engagiert, sagte Uwe Eibich vom Vorstand der CompuGROUP AG auf Anfrage. "Aber jetzt muss etwas passieren, die Unternehmen sind am Ende ihrer Leidensfähigkeit." Der Wirkbetrieb einer Telematikinfrastruktur sei "innerhalb eines Zeitraumes von bis zu zwei Jahren bundesweit" erreichbar, heißt es in dem Brief. Der Datenschutz sei für die Industrie "unantastbar", so Eibich, "Lösungen dafür gibt es schon heute". Durch eGK und Telematikinfrastruktur sei über "intelligent vernetzte Medizin" eine Steigerung der Effektivität des Systems um "einen zweistelligen Milliardenbetrag" möglich. Die Effizienzgewinne hülfen, die beste Therapie für alle Patienten möglich zu machen. Oder sie hülfen, mit den bestehenden Ressourcen die Anforderungen der Zukunft zu meistern, so Eibich.

Die Unternehmen haben auch ein eigenes Finanzierungsmodell vorgeschlagen, um die Einführungskosten im Rahmen zu halten. "Die Industrie bietet ihre Leistungen auf Basis eines transaktionsorientierten Vergütungssystems zur Deckung der Investitionen an", heißt es in dem Schreiben.

Lesen Sie dazu auch: Weiter Kontroverse um die E-Card

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an