Schleswig-Holstein

Vernetzte Klinikstrukturen gegen den Schlaganfall

Effizienter gegen Schlaganfall: In Schleswig-Holstein haben sich jetzt Kliniken zusammengeschlossen.

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KIEL. Kliniken haben das Schlaganfallnetz Schleswig-Holstein gegründet, Patienten und Angehörige den Schlaganfallring Schleswig-Holstein.

Das Netz ist ein Zusammenschluss der vier neurologischen Kliniken in Kiel, Neumünster, Rendsburg und Schleswig. Alle vier verfügen über eine nach den Kriterien der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zertifizierte Stroke Unit. Spezielle Operationen und neue Kathetertechniken sind aber nur am Neurozentrum des Universitätsklinikums in Kiel möglich.

Das Netz soll dafür sorgen, dass Patienten, die diese Technik und Operationen benötigen, aus den anderen Standorten nach Kiel verlegt werden.

Die gleichberechtigten Partnerkliniken wollen einheitliche medizinische Standards etablieren, um die bestmögliche Versorgung der individuellen Erkrankung zu ermöglichen.

"Dass die beteiligten Kliniken mit Stroke Units ihre Standards nun vereinheitlichen und Patienten, die der speziellen Intervention bedürfen, untereinander koordinieren, ist neu und bislang nirgendwo so konsequent umgesetzt", sagte Kiels Klinikdirektor Professor Günther Deuschl.

Öffentlichkeitsarbeit soll gesponsert werden

Der von Patient Jürgen Langemeyer initiierte Schlaganfallring wendet sich an Betroffene und Angehörige, um ihnen mit den eigenen Erfahrungen zur Seite zu stehen.

Mit Hilfe von Sponsoren und fördernden Mitgliedern will der Verein Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um auf Defizite in der Versorgung aufmerksam zu machen und darauf zu drängen, sie zu verringern. Als Beispiel nennt Langemeyer Brüche beim Übergang von der klinischen Versorgung in die Nachsorge.

Die ambulante Betreuung empfindet er oft als ungeordnet und von Eigeninteressen geprägt: "Jeder kämpft gegen jeden. Patienten und Angehörige müssen sich um alles selbst kümmern, ohne Unterstützung - und das für Patienten, deren Leben sich komplett geändert hat." 

Die Betroffenen brauchen nach Langemeyers Erfahrungen vor allem jemanden, der sich die Zeit nimmt, sie in ihrer neuen Rolle zu begleiten und zu beraten. Um Unterstützung zu bieten, bringt der Verein Menschen zusammen, die auf ehrenamtlicher Basis den Betroffenen helfen. Landesweit sollen Schlaganfall-Coaches gewonnen und regelmäßige regionale Sprechstunden abgehalten werden.

Ein Servicetelefon und eine Website sind bereits eingerichtet. Das Angebot des Vereins soll beispielsweise über Flyer, die Angehörigen direkt nach dem Schlaganfall ausgehändigt werden, in Kliniken und Rettungswagen bekannt gemacht werden. (di)

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