Zusammenschluss

Verwaltungsgericht billigt Fusion von Apotheken in Düsseldorf und Aachen

Apotheken eines gemeinsamen Betreibers müssen nicht in benachbarten Kreisen liegen. Es kommt auf die Erreichbarkeit an, urteilte nun das Verwaltungsgericht Düsseldorf.

Veröffentlicht:

Düsseldorf. Apotheken eines gemeinsamen Betreibers müssen nach Überzeugung des Verwaltungsgerichts Düsseldorf nicht in benachbarten Kreisen liegen. Danach reicht es aus, wenn alle Apotheken von der Hauptapotheke aus „hinreichend schnell erreichbar“ sind.

Mit seinem aktuell verkündeten Urteil billigte das Verwaltungsgericht die Fusion zweier Apothekenbetreiber in Düsseldorf und Aachen. Nach den Plänen soll in Düsseldorf eine Apotheke geschlossen werden, die dann jeweils zwei Apotheken sollen in eine neue offene Handelsgesellschaft (OHG) mit Hauptapotheke in Düsseldorf eingehen.

Regionale Trennung

Die Stadt Düsseldorf verweigerte hierfür die Erlaubnis. Das Apothekengesetz erlaube den Betrieb mehrerer Apotheken nur in demselben oder in benachbarten Landkreisen beziehungsweise kreisfreien Städten. Aachen und Düsseldorf seien aber durch die Region Niederrhein (Köln/Bonn) voneinander getrennt.

Das Verwaltungsgericht folgte dem nicht und verpflichtete die Landeshauptstadt, den Zusammenschluss zu genehmigen. Laut Gesetz und auch nach einem Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums sei eine gemeinsame Kreisgrenze ebenso wenig erforderlich wie die Lage in einem einheitlichen Wirtschaftsraum. Der Begriff „benachbart“ sei vielmehr „funktional zu verstehen“.

Fahrzeit von nicht mehr als einer Stunde

Daher komme es „maßgeblich auf die Erreichbarkeit der Filialapotheken von der Hauptapotheke“ an. Jedenfalls bei einer Fahrzeit von hier nicht mehr als einer Stunde sei dies hier erfüllt, befanden die Düsseldorfer Richter.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Stadt Düsseldorf kann beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Nordrhein-Westfalen in Münster noch die Zulassung der Berufung beantragen. (mwo)

Verwaltungsgericht Düsseldorf, Az.: 26 K 2364/23

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Arzneimittelversorgung in Deutschland und der EU: Status und Ausblick

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Leere Wartezimmer: Vor allem alte Menschen und chronisch Kranke, haben sich als Risikopatienten zeitweise nicht mehr in die Praxen getraut.

© ArtmannWitte / Alamy / mauritius images

Gesundheitswesen im Corona-Schock: eine erste Bilanz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Hand eines Labortechnikers mit einem Blutröhrchen und einem Regal mit anderen Proben.

© angellodeco / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Bei Leberzirrhose liegt das Risiko für eine Dekompensation im ersten Jahr nach Diagnosestellung bei bis zu 30 Prozent; eine der häufigsten Formen der Dekompensation, Aszites, entwickelt sich im Laufe des Lebens bei bis zu 40 Prozent der Personen mit Leberzirrhose.

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren