DKI-Studie

Viele Klinikküchen sind veraltet

In Deutschlands Krankenhaus-Küchen herrscht enormer Modernisierungsbedarf. Auch die Ausgaben für Lebensmittel sind faktisch gesunken.

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Deutsche Krankenhausküchen haben gemeinhin einen schlechten Ruf. Zurecht?

Deutsche Krankenhausküchen haben gemeinhin einen schlechten Ruf. Zurecht?

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Berlin. In vielen deutschen Kliniken gibt es laut einer Studie hohen Modernisierungsbedarf in den Küchen. Das Durchschnittsalter beträgt inzwischen 29 Jahre – 2009 waren es nur 22 Jahre, wie die am Dienstag vorgestellte Befragung des Deutschen Krankenhausinstituts und der Beratungsgesellschaft K&P Consulting ergab. Am höchsten ist der Investitionsstau demnach im Süden und Westen Deutschlands und in kleineren Krankenhäusern. Rund 20 Prozent der Krankenhausküchen wurden sogar noch nie saniert.

Preise für Essensangebot steigen

Das gastronomische Angebot umfasst der Studie zufolge nicht nur die Patientenverpflegung, sondern auch die der Mitarbeiter und Besucher. Darüber hinaus spielen die Häuser auch eine wichtige Rolle für die Versorgung sozialer Einrichtungen, etwa für Altenheime (40 Prozent), Kindergärten (45 Prozent) oder Schulen (30 Prozent).

Die Kosten für die Essensversorgung stiegen laut der Studie auf täglich 14,02 Euro pro Patient im Jahr 2018, nachdem es 2005 noch 12,83 Euro gewesen waren. Zu Buche schlugen dabei vor allem höhere Personalausgaben. Die Warenkosten für Lebensmittel stiegen in diesem Zeitraum von 4,45 Euro auf 5,14 Euro am Tag – um Inflationseffekte bereinigt entspräche dies aber einem Rückgang auf 3,84 Euro am Tag.

Zentralisierungseffekte spürbar

Gleichzeitig sind die Beköstigungstage je Haus durchschnittlich um 26 Prozent auf 285 Beköstigungstage gestiegen. Nach Angaben der Autoren der Studie lässt sich dies zurückführen auf Zentralisierungseffekte und die Schließung kleinerer Krankenhäuser. Das wirkt sich auch auf die Ausgabemengen aus. Wie die Studie zeigt, produzieren Krankenhausküchen heute rund 35 Prozent mehr Speisen als vor 13 Jahren. Im Jahr 2018 erhielten demnach rund 76.000 Patienten ein Abendessen.

Für die Studie wurden den Angaben zufolge rund 1300 Akut-Krankenhäuser mit mehr als 80 Betten befragt, ausgewertet wurden 378 Fragebögen. (mu mit Material von dpa)

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